Ihr hört das Lied “A Skinhead in Need” vom Album “We must create an existence”, erschienen bei Midgard Records
Es gibt immer wieder musikalische Ausnahmeerscheinungen und eine davon ist zweifelsfrei KINDRED aus den Staaten. Der amerikanische Musiker hat sich für ein Interview bereiterklärt und mir ein paar Fragen beantwortet.
Frontmagazin:
Hallo Kelly, ich freue mich das wir es endlich geschaft haben und dieses Interview nun realisiert wurde. Erst einmal würde ich dich um eine kurze Vorstellung bitten, damit die Leute wissen um wen es sich hier eigentlich handelt…
Kelly:
Mein Name ist Kelly, ich bin seid ungefähr 35 Jahren als Musiker aktiv. In der RAC-Szene bin ich seit etwa 4 Jahren dabei. Ich bin ein Punk-Rocker der alten Schule und liebe den schnellen Westcoast-Sound. Ich verbinde meine Leidenschaft zur Musik mit der zu meiner Kultur.
Frontmagazin:
Beginnen wir mal mit einigen allgemeinen Frage. Wi bist du zur Musik gekommen? Wann hast du selbst angefangen Musik zu machen und wie kam es dazu, das du patriotische Botschaften mit deiner musikalischen Arbeit verbreiten wolltest? Hast du bereits vorher Erfahrung in anderen Bands gesammelt?
Kelly:
Angefangen habe ich in kleinen Garagenbands, in denen ich Coverversionen von Alternate und Punk-Songs gespielt habe. Ich habe in verschiedenen Gruppen gespielt, die von Punk bis zu religiöser Musik reichten. Man könnte wohl sagen, dass mein Großvater mich für die Musik begeistert hat. Er war einer der besten Country-Gitarristen, die ich je gesehen und gehört habe. Ich habe einfach da weitergemacht, wo er aufgehört hat und mich in die Punkszene gestürzt.
Was die nationalistische Musik angeht, so kam ich dazu, als ich mich mit Ron McVan anfreundete. Ron ist einer der besten Menschen die ich kenne und mein bester Freund. Er hat einen großen Einfluss auf so viele Menschen in unserer Kultur.
Frontmagazin:
Wie kam es dazu, das du Kindred in Leben gerufen hast und was waren deine Ambitionen?
Kelly:
Das ist eigentlich eine lustig Geschichte. Ich hatte einige Demotracks an verschiedene nationalistische Labels geschickt, an die, die ich so finden konnte. Ich habe aber von keinen dieser Labels eine Rückmeldung bekommen und so dachte ich mir, dass es vielleicht einfach nicht sein sollte. Etwa 3-4 Monate nachdem ich die Demos verschickt hatte, erhielt ich eine E-Mail von Midgård in der sie mir mitteilten, dass sie daran Interesse hätten, mich auf ihrem Label zu veröffentlichen. Anscheinend hatten sie bereits eine E-Mail verschickt, die aber bedauerlicherweise irgendwie im Cyberspace verschwunden war. Als sie mich das zweite Mal kontaktierten, musste ich mir schnell einen Namen einfallen lassen und das war einer, der mir sofort und spontan eingefallen war.
Mein einziges Ziel ist und war es immer Musik für meine Kultur und mein Volk zu machen.
Frontmagazin:
Als ich die ersten Samples von Kindred gehört hatte, war ich mehr als überrascht und ganz ehrlich, auch total begeistert. Das was ich da gehört hatte, war musikalische Reise in die 90er als der Skate Punk und Melodic Hardcore seine Hochzeit feierte. Stilistisch erinnerte mich das Material an Sum 41, H2O oder auch Bad Religion und The Offspring. Lege ich damit richtig?
Kelly:
Absolut, ich bin ein großer Fan von Skate-Punk. Alles von NoFx bis Guttermouth, GG Allin, etc. Du triffst den Nagel auf den Kopf.
Frontmagazin:
Im Jahr 2023 durfte ich dein Debütalbum exklusiv vorab bewerben, vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Jungs von Midgard Records. Und ja, das was ich bereits in den Samples gehört hatte, solltes es auf “Defend Our Own” im voller Länge geben. Erzähl mal, wie verliefen die Arbeiten an dem Dbütalbum und ist es am Ende auch so geworden wie du es dir erhofft hast?
Kelly:
Das alles war eine große Lernerfahrung für mich. Von den Aufnahmen über die Produktion bis hin zur Promotion.
Ich war mit der ersten CD sehr zufrieden, aber ich versuche immer, alles, was ich mache, zu verbessern. Zu sagen, ich sei zufrieden, wäre nicht ganz richtig. Ich will immer versuchen, das bestmögliche Material für die Fans zu veröffentlichen.
Frontmagazin:
Im Nachhinein betrachtet, wo das Album nun gut ein Jahr auf dem Markt ist, würdest du jetzt etwas anders machen?
Kelly:
Ich hätte auf jeden Fall ein bisschen mehr Zeit in den eigentlichen Aufnahmeprozess investiert. Ich weiß, dass der Tontechniker von Midgard das wahrscheinlich sehr zu schätzen gewusst hätte, lol.
Frontmagazin:
Musikalische Untätigkeit kann man dir nicht vorwerfen, denn nicht einmal 1 Jahre ist vergangen und schon liegt mir dein zweites Album vor. Dein zweiter Streich hört auf den Namen “We must create an existence” und wenn ich es mal in den direkten Vergleich mit dem Vorgänger stelle, fällt mir direkt auf, dass das neue Album mehr Alternate Rock Elemente und etwas weniger Punk mit sich bringt. Stattdessen hast du hier und dort sogar mit einigen abwechslungreichen, alternativen Elementen gearbeitet. Auch finde ich, dass das Werk in seiner Gesamtheit schon musikalisch härter ausgefallen ist. Wie siehst du das, in wiefern unterscheidet sich das neue Album zum Vorgänger und wie bist du dieses Mal an die Arbeit gegangen? Welche Kernbotschaft steckt in dem Werk?
Kelly:
Man hat mir mal vorgeworfen, ich hätte musikalisches ADHS. Ich habe tatsächlich viele Einflüsse für dieses Album genutzt. Ich habe New Found Glory immer für ihr Talent bewundert und habe mich wahrscheinlich mehr von ihnen beeinflussen lassen als von anderen. Ich denke es ist definitiv eine Steigerung gegenüber dem Debütalbum zu hören. Ich habe das Gefühl, dass die Songs ein bisschen mehr Substanz haben. Sie waren nicht einfach nur Punk-Songs von der Stange, sie haben tatsächlich eine Botschaft. Was meine Mission oder mein Ziel beim Schreiben und Aufnehmen angeht, so ist mein wichtigster Einfluss und Grund diese Musik zu machen, den Leuten aus meiner Kultur zu helfen, zu erkennen, dass sie ein Erbrecht darauf haben. Das sie stolz darauf sein können, wer und was sie sind. Sie haben einen Platz in dieser Welt und sie haben jedes Recht zum Aufzustehen und diesen Platz einzunehmen.
Frontmagazin:
Du hast erneut den Weg zu deiner Hörerschaft über Midgard Records gewählt. Erzähl doch mal, wie ist der Kontakt überhaupt entstanden und wie verläuft die gemeinsame Arbeit so?
Kelly:
Ich liebe diese Jungs. Es ist toll mit ihnen zusammen zu arbeiten. Sie haben mir so viel über die Branche beigebracht und waren mehr als fair zu mir. Ich kann mir vorstellen noch eine Weile auf ihrem Label Musik zu machen, wenn sie mich behalten wollen.
Frontmagazin:
Ich möchte mal etwas Abstand von der Musik nehmen und auf die politische und soziale Situation in den Vereinigten Staaten kommen. Derzeit befinden wir uns in unruhigen Zeit, Amerika ist innerlich gespaltener denn je, woran liegt das? Liegt der Grund wirklich nur im politischen System? Durch die erneute Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump und seiner pro-amerikanischen, republikanischen Agenda? Wie stehst du zu Trump, wird er wieder Präsident und wenn ja, denkst du, dass es besser oder schlecht wird? Und wo liegt deiner Meinung nach der Ursprung, der Kern und auch Sinn des derzeitigen Ungleichgewichts in den Vereinigen Staaten von Amerika?
Kelly:
Ich habe einige ziemlich rechte Überzeugungen, wenn es um meine politischen Ansichten geht. Ich glaube, dass unser Land gerade jetzt (wieder) Trump im Amt braucht. Amerika befindet sich in einem Zustand der Verwahrlosung. Die Einwanderung ist im Moment ein sehr heißes Thema. Das derzeitige Regime hat zugelassen, dass unsere Politik in Bezug auf die illegale Einwanderung gelockert wurde und unser Land zahlt den Preis dafür in Form von Inflation, Überlastung des öffentlichen Sozialsystems und steigender Kriminalität. Als Nationalist bin ich der festen Überzeugung, dass unsere Regierung sich um die wahren amerikanischen Bürger kümmern und eine bessere psychologische Betreuung für unsere Veteranen anbieten muss. Ich glaube nicht, dass Trump die perfekte Lösung ist. Aber er ist das, was unser Land im Moment braucht.
Frontmagazin:
Und die Szene, wie sieht es da bei dir aus? Es ist ja unlängst kein Geheimnis mehr, dass die amerikanische Szene ihre Probleme und damit einen gewissen Zerfall zu verzeichnen hatte. Wenngleich auch mit der New Right einige neue Strukturen geschaffen wurden, besteht der alte Kern noch, die klassische Skinhead-Szene in deiner Region?
Kelly:
Leider ist unsere Szene im Moment ziemlich zerrissen. Es gibt nicht viel Einigkeit unter den Kameraden. Ich denke, die Szene braucht ein kulturelles Erwachen. Sozusagen eine Rückbesinnung auf unsere Wurzeln. Die Gruppen und Organisationen verbringen heutzutage mehr Zeit damit, sich gegenseitig zu bekämpfen als unsere Kultur zu fördern und zu erhalten. Ich habe wirklich das Gefühl, dass unsere Leute zu den alten Pfaden, den alten Göttern und 9 edlen Tugenden (Mut, Wahrheit, Ehre, Treue, Disziplin, Gastfreundschaft, Selbstvertrauen, Fleiß und Ausdauer) zurückkehren müssen. Zurück zur Stammesmentalität.
Frontmagazin:
Was macht Amerika für dich aus?
Kelly:
Ich weiß, dass Amerika für viele verschiedene Menschen eine Menge bedeutet, aber die Richtung, die Amerika einschlägt, lässt nicht viel Hoffnung für einen Geist wie den meinen. Es ist ein bisschen wie in der Matrix, wenn man einmal aus der Matrix raus ist, kann man nicht wieder rein, haha.
Frontmagazin:
Wir steuern langsam aber sich dem Ende entgegen. Eine Frage die natürlich nicht ausbleiben darf ist die nach der musikalischen Zukunft von Kindred, wie geht es weiter? Steht schon etwas Neues in den Startlöchern?
Kelly:
Derzeit habe ich mit dem Schreibprozess für das nächste Album begonnen. Ich kann euch sagen, dass es verdammt viel härter sein wird als die anderen 2 Alben. Ich werde einige Elemente von Hardcore, Punk und einfach gutem alten Rock n’ Roll einbauen.
Frontmagazin:
Kelly, vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast für dieses Interview. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg auf deinem weiteren Weg, sowohl privat als auch musikalisch. Die letzten Zeilen gehören dir, Grüß, Danksagungen und mehr. Bis zum nächsten Mal!
Kelly:
Ich möchte bei dir für das Interview danken. Ich respektiere wirklich, was du mit dem Magazin machst und wünsche dir nur das Beste. Ich möchte mich auch bei meinen Freunden Ron McVan und Pat von Rachekult bedanken. Hailsa!