Strolche, eigentlich war mir nicht mehr danach einen größeren Beitrag hier zu verfassen. Genau, normalerweise sollte das Onlinemagazin schon lange Geschichte sein. Allerdings habe ich selbst dazu nicht die Motivation gehabt, das Teil ins digitale Datennirwana zu schicken und so lief es vorerst weiter vor sich her. In der Zwischenzeit ist einiges passiert, wobei, wenn man es genau nimmt, war es ja eigentlich keine wirklich lange Zeit der Inaktivität, oder? Wie auch immer, dieses Jahr ist merkwürdig, dieses Jahr ist trostlos. Dieses Jahr ist traurig und dieses Jahr ist nervig. Dieses Jahr hatte redaktionell wenige Höhen aber dafür umso mehr Tiefen. Von Anfang an war alles bereits etwas lästig, überwiegend belanglos entwickelte sich das musikalische Jahr, wenig Material stieß wirklich aus der Massen an Einheitsgülle hervor und ja, irgendwie war man noch gesättigt vom Vorjahr. Auch die weitere Entwicklung des Jahres sollte keine wirklich nennenswert positiveren Aspekte hervorbringen. Stattdessen hat sich das geistige Fehlverhalten im Tiefflugmodus von seiner besten Seite gezeigt, da sagt man sich dann irgendwann selbst, dass es das absolut nicht wert ist und man seine Zeit besser verbringen kann und nicht an solch einen Kindergarten zu verschwenden. Dem ganzen trostlosen und merkwürdigen Geflecht an lästigen Ereignissen wurde dann die Krone durch den Tod von drei Protagonisten der deutsch-patriotischen Musikszene aufgesetzt. Erst musste die Szene Abschied von Jens Arpe nehmen, dem Sänger und Kopf der legendären Band Kraftschlag und dann von Deten, dem einem Gründungsmitglied und Sänger der frühen Tage von Sturmwehr. Jüngster trauriger Schicksalsschlag ist der bedauerliche Tod von Henry Behr, Betreiber vom Heimdall Versand. 2024, du bist echt ein beschissenes Drecksjahr, ohne Wenn und Aber.
Redaktionell kam mir zwischenzeitlich das Bedürfnis nach einer Veränderung, die dem Magazin etwas neuen Anstrich verleihen würde und dadurch dem alten Trott ein wenig entgehen zu können. Der Namenswechsel war ein Teil davon. Aber und um ehrlich zu sein, auch dies hatte nicht wirklich den erhofften “Aha”-Effekt erzeugt und trotz Umstrukturierung steuerte das Magazin weiter monotoner Stagnation entgegen.
Über die Zeit kamen immer wieder Mails an, wann und ob es denn nun weitergehen würde oder nicht? Überwiegend erhielt ich positives Feedback für die vergangene Arbeit, ein paar schmalzige Lobeshymnen – gingen runter wie Butter, vielen Dank, ha, ha – aber auch positive wie negative und ernst gemeinte Kritik, die ich selbstverständlich mitgenommen habe. “Kann ja also nicht alles schlecht gewesen sein”, dachte ich mir letztlich. Aber gut, dem ist halt so. In den vergangenen Tagen und Wochen hatte ich mich mit unterschiedlichen Musikern und Labelbetreibern unterhalten, von denen mich mehrere zu einer wieder aktiveren Tätigkeit ermutigen wollten. Und ja, es hat tatsächlich auch irgendwann funktioniert. Da es mir bekanntlich eh scheißegal ist, was anderen über die Entscheidungen und Entwicklungen des Zines denken und meinen – wenngleich dieses Jahr an dieser Grundhaltung doch schon etwas genagt hat – steht eine Wiederaufnahme der redaktionellen Tätigkeit jetzt auf dem Plan. Was einige sicherlich freuen wird und einige sicherlich auch enttäuschen wird, dass das Magazin doch nicht weg ist. Wer die Arbeit mag, der wird diese auch künftig verfolgen. Wer mit dem Frontmagazin nichts anfangen kann, der soll es einfach nicht beachten, warum auch. Und wie geht es wieder los? Nun, ich dachte mir letztlich, einfach wieder zurück auf Anfang… Frontmagazin – Das alternative Musikmagazin.
Ich werde das Magazin langsam aber stetig wieder mit Leben (Rezensionen u.a.) füllen, im Frühjahr 2025 soll es dann einen neuen digitalen Anstrich in Form einer neuen Webpräsenz geben und mal sehen, was mir noch so in den Sinn kommt. Wenn ich aus musikalischer Sicht doch inzwischen wieder einen kleinen Lichtblick erkenne, lasst euch mal überraschen was da noch kommt, wird dieses Jahr nicht wirklich großartig gewürdigt, dazu war und ist es eben doch zu negativ belastet. Aber auf dem Schreibtisch liegt einiges an musikalischer Unterhaltung, das ist dennoch sicher.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei all den Labels und Bands, Künstlern und weiteren Strolchen bedanken, die das FM über all die Jahre unterstützt haben und es auch weiterhin tun werden. Euer Support hat dieses Magazin erst ermöglicht. So denn, auf die nächste Etappe, Oi!