Schuldspruch – Berlin und andere Unfälle

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Schuldspruch – Berlin und andere Unfälle
German Oi! Records | CD

Der musikalische Gerichtshof tritt wieder an, um der politischen Korrektheit in diesem Land eine ordentliche Abreibung zu verpassen. Das Urteil lautet Oi!, ohne Kompromisse

Schuldspruch melden sich endlich mit einem neuen Studioalbum zurück und wie wahr, mit “Berlin und andere Unfälle” sticht die Band mitten ins Herz dieser durchgeknallten Republik. Geboten bekommt die interessierte Hörerschaft neun neue Lieder in bester Schuldspruch Manier, dabei geht die Band provokativ-kritisch ans Werk und hält sich dabei nicht zurück.

Musikalisch hat sich Schuldspruch wenig verändert, dafür aber verbessert bzw. weiterentwickelt. In Ordnung, liest sich vielleicht etwas merkwürdig, immerhin waren Schuldspruch noch nie wirklich schlecht. Ganz im Gegenteil, der richtig flott gespielte Oi! war schon immer Markenzeichen der Band und diesen hat man auf diesem Studioalbum klang technisch noch einmal verfeinert. Wir bekommen stimmige Riffs, einen kantigen Bass und gut klingendes und druckvolles Schlagzeug geboten. Der Richter klagt mit einer angenehm aggressiven Stimme den ganzen Sauhaufen an und wird dabei von seinen Nebenklägern begleitet. Angeklagt werden völlig durchgeknallte Generationen im geistigen Zerfall, ein marodes Sozial- und Rechtssystem sowie gesellschaftlich akzeptierter Wahnsinn und Verblödungsmechanismen. Schuldspruch holen zum musikalischen Schlag aus, es wird beispielsweise in dem Lied “Immer gegen den Strom” klar und deutlich verkündet, was man von der politisch aufgezwungenen Korrektheit hält. Oder das Lied “Schaut mich an”, in diesem beschäftigt sich die Band mit dem neuerdings vollumfänglichen Bösen auf diesen Planeten; dem weißen Mann, oh Schreck. In dem Lied “Bestie von Rummelsberg” beschäftigt sich die Band mit dem Berliner S-Bahn-Mörder, Paul Ogorzow.

Schuldspruch ist zurück und dies überzeugend. Das neue Studioalbum “Berlin und andere Unfälle” ist ein politisch unkorrekter Kotzbrocken, der sicherlich wieder begeistern wird und sehr vielen Gutmenschen die Zornesröte in die Fresse steigen lassen wird. Die Band zieht ihr Ding durch, ganz gleich, was Meinungsinstitutionen und Szenewächter auch diktieren zu glauben. So muss das sein, lieber einmal nein als tausendmal vielleicht.

Produziert wurde das neue Album von German Oi! Records, diese haben das neue Studioalbum in ein Digi gestopft und auf fünfhundert Stück limitiert. Außerdem wird es eine Vinyl Edition geben, dort ist neben der LP auch eine CD dabei. Es gibt ein wunderbar herrlich politisch unkorrektes Artwork geboten, zählt für mich derzeit mit zu den stimmungsvollsten Gestaltungen die ich letzter Zeit gesehen habe. Einfach nur Klasse. Schuldspruch melden sich mit “Berlin und andere Unfälle” gelungen zurück. Es gibt deutschsprachigen Oi! der durchweg zu überzeugen versteht!

Titelliste:
01. Menschenmüll
02. Immer gegen den Strom
03. Revoluzzer
04. Schaut mich an
05. Niemals!
06. Sommer in Berlin
07. Bestie von Rummelsberg
08. Überall Bakterien
09. S.S.G.M.

Hörprobe – Schuldspruch – Revoluzzer:

 

Author: Frontmagazin
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2 thoughts on “Schuldspruch – Berlin und andere Unfälle

  1. Als ich bei PC-Records mir letzte Woche Zeitungen und bisschen Werbematerial bestellt habe musste ich diese CD einfach haben. Denn die Gestaltung und der Titel ist einfach schonmal Sehr Gut. Die Beschreibung hat Wahrheit gesprochen. Erhalten und eingelegt ist es guter alter 80er-90er Jahre alter Skinheadrock mit gesellschaftskritischen Texten. Die Aufmachung mit dem DIGI-Pack ist sehr schön. Jeder Fan von neueren Skinheadbands wie Smart Violence oder wer früher gerne Kai Stüwe mit Freikorps und Holsteiner Jungs gehört hat, kann hier blind zugreifen. mfg

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