Morgendämmerung – Demo
Gjallarhorn Klangschmiede | MCD
Aus dem Saarland meldet sich ein neuer Künstler zu Wort und für die breite Masse gibt es nun seine Demolieder auf CD, ganz im klassischen Sinne…
Schon spannend, da habe ich doch wirklich gedacht, dass sich hier Teja unter neuen Namen zurückmeldet. Was aber nicht der Fall ist, mit Morgendämmerung meldet sich nämlich ein neuer saarländischer (Solo)Künstler zu Wort und dieser bietet der Hörerschaft sechs Lieder zur Einstimmung auf weiteres Geschehen. Musikalisch kann man das Material gut und gerne als Rockballaden bezeichnen, mal etwas schneller und dann auch mal mit ruhigeren Tönen. Auch wenn wir von einer Demo CD sprechen, so handelt es sich dennoch um abgemischtes Liedgut. Keine Kelleraufzeichnungen oder anderen, bekannte Demoqualitäten im herkömmlichen Sinne. Gut, man kommt nicht wirklich dran vorbei und gerät auch hier in Versuchung einen Vergleich mit Teja zu erkennen. Ich finde, das sollte man aber auch nicht als negative Kritik sehen, immerhin sprechen wir da von hochwertiger Musik, oder? Wie auch immer, Morgendämmerung melden sich hier mit dem ersten Lebenszeichen zu Wort und dabei setzt man auf durchdachte Beiträge auf bzw., für den rechtspolitischen Musikmarkt. So gibt es beispielsweise einen geschichtlichen Beitrag mit dem Lied “Spicheren“, in dem beschäftigt sich Morgendämmerung, mit der Schlacht bei Spichern des Deutsch-Französischen Krieges am 6. August 1870. Oder mit dem Lied “Untergehen”, in diesem beschäftigt man sich mit dem chaotischen Zeitgeist und dem, was danach kommen mag. Es spielt sich thematisch also fast alles auf politischer Ebene ab und dies mit angemessenem Niveau, das macht Spaß zu hören. Einige werden die Texte vielleicht nicht “hart genug” sein, daran darf man sich aber nicht stören. Im Gegenteil, man sollte den Wert und die Klasse hören und genießen.
Interessant, was das Saarland so alles in den vergangenen Monaten an musikalischen Beiträgen vorzuweisen vermochte. Morgendämmerung reiht sich da wunderbar ein und beweist mit dieser MCD in um und bei zwanzig Minuten wie man flotte Rockballaden spielt. Es ist die angenehme Stimme des Sängers, die hier ganz klar einen fetten Pluspunkt abkassiert und damit auch zu überzeugen weiß. Großartig, da kann man nur hoffen, dass dies keine Eintagsfliege ist und uns in Zukunft noch weiteres Material serviert wird.
Verantwortlich für das “Demo” Werk ist die Gjallarhorn Klangschmiede und dort hat man sich nicht lumpen lassen, die sechs Lieder wurden in einer klassischen Plastikhülle gepackt und mit einer schicken Aufmachung abgerundet. Im Beiheft findet ihr alle Texte, allerdings ist die Verständlichkeit des Gesangs nicht zu verneinen. Schöne Sache und immer wieder erfreulich zu sehen, dass man jungen Künstlern noch immer zu einem physikalischen Medium verhilft. Die Minischeibe hat einen sauberen Klang, leider etwas schnell vorbei, aber dafür ist es ja eben auch eine Demoarbeit. Für Freunde der ruhigeren Gangart ein kleiner Tipp, der Rest testet das Teil mal an!
Titelliste:
01. Ändere etwas
02. Wo sind die Ideale hin?
03. Zur See
04. Sturmzerfetzte Fahne
05. Spicheren
06. Untergehen
Hörprobe – Morgendämmerung – Sturmzerfetzte Fahne: