Anthrazit – Kaleidoskop
Leveler Records | CD
Erstaunlich welche Entwicklung der Vordenker hinter Anthrazit u.a., mit seiner Musik in den letzten Jahren durchlebt hat(te). Weit entfernt vom stupide klingenden Gossenrock den es in Massen in bzw., aus den Reihen der nationalen Musik gibt, schuf die treibende Kraft hinter Anthrazit im Jahr 2015 mit (R)Evolution ein beeindruckendes und einzigartiges Werk. Leider ist diese hochwertige Musik, inklusive der mehr als durchdachten Texte, eher selten anzufinden. Anthrazit kann man bedenkenlos in einem Atemzug mit Gruppen Hassgesang oder Stahlgewitter nennen. Mit Kaleidoskop – die Etymologie des Titels stammt aus dem alten Griechenland und bedeutet so viel, wie: Das Schön / Das Wunderbare sehen / erkennen – liefert uns der Künstler nun einen kleinen Vorgeschmack auf das, was uns (vielleicht) mit einer kommenden, zweiten Vollscheibe erwarten könnt.
Musikalisch erklingt der vertraute Stil der ersten Vollscheibe und man bewegt sich erneut auf hohen Niveau. Einmal mehr beweist der Musiker, dass er nicht nur mit den härteren Tönen von Überzeugungstäter u.a., für konstruktive Kritik sorgen kann. Verspielter und melodischer Rechtsrock, mal schnell und mal langsam. Auch dieses Mal spricht mir das Material voll und ganz zu, so muss hochwertiger und Klischee befreiter Politrock klingen. Fern jeder Schubladenkultur, ehrlich und unbefangen. Thematisch hat man sich auch hier wieder mächtig ins Zeug gelegt und den lyrischen Gehalt der Titel mit ordentlich Sinn und Bedacht verfasst. Es erübrigt sich hier den Fokus auf den einen oder anderen Titel zulegen, das Gesamtwerk spricht für sich und so sollte dieses auch zur Geltung kommen. Dennoch möchte ich speziell auf das Lied Mutterherz hinweisen, dieses Lied sollten sich mal die ganzen Wandermatratzen und Hurenböcke die ihre Triebe nicht unter Kontrolle habe, genau anhören. Vielleicht hat man ja noch nicht alle Synapsen sinnlos weggevögelt und man wird sich seiner Pflicht vor dem Erbgut doch noch bewusst?!
Das Lied Das Konstrukt kannten wir bereits vom TDDZ 2017 Sampler und kann man als Zugabe zu den vier neuen Titeln auf dieser Veröffentlichung sehen. Ursprünglich erschien diese kleine Produktion als Digital Download und wurde von Band und Label kostenfrei zur Verfügung gestellt. Scheinbar scheint der Musikmarkt ja noch nicht ganz im Mp3-Zeitalter angekommen zu sein und so wurden die Forderungen nach einer gepressten Edition laut. Entsprechend dessen erschien Kaleidoskop als Mini-CD, wofür auch ich äußerst dankbar bin. Wer also mal wieder die Schnauze voll hat von den immergleichen, stumpfen Klängen, der sollte sich unbedingt die Kaleidoskop Scheibe zulegen. Diese kleine Produktion beweist es, die rechtspolitische Musik kann, wenn Sie will… leider zu selten. Wie dem auch sei, ich freue mich schon auf weiteres Material von Anthrazit und verbleibe hier mit der einzig passenden Wertung; Pflichtprogramm!
Titelliste
01. Die Anderen
02. Mutterherz
03. Die Welt steht Kopf!
04. Das Konstrukt
05. Kaleidoskop
Anthrazit – Kaleidoskop – Hörprobe: