Punikoff Vol. 3
OPOS Records | CD
Dritte Teil der Samplerreihe vom Puni…
Der alte Lausbub hat es endlich vollbracht, gute fünf Jahre sind seit dem zweiten Teil ins Land gezogen und pünktlich zu den Ostertagen wird uns über OPOS Records nun der lang geplante Nachfolger aus der Punikoff hört rein Redaktion serviert. Mal schauen oder besser gesagt, hören wir mal, was uns Puni dieses Mal zusammengestellt hat.
Den Anfang macht die Heilige Jugend mit einem neuen Beitrag, frei nach Paul Warneke, bei dem man Unterstützung vom Schreihals der Blutzeugen bekommen hat. Klingt stilistisch wie das Debütalbum, härterer Rock mit einer ordentlichen Metal Note, aggressiv und wuchtig gespielt. Dazu gibt es textlich einen ideologischen Appell an die deutsche Jugend, erinnert mich besonders im letzten Drittel sehr stark an das Lied “Jugend in Bewegung”, von Division Germania. Netter Auftakt.
Weiter geht es mit einem Beitrag von Symphonie des Blutes und auch hier bekommt man das serviert, was man von der Truppe erwartet. Ebenfalls härtere Rockmucke mit einer ordentlichen Portion Metal, wobei hier der melodische Teil doch deutlich stärker ausfällt. Die Truppe verkündet eine klare Botschaft und bezieht mit ihrem Beitrag “Wir sind im Kampf” klar Stellung. Die Nummer rockt, macht richtig Spaß und bleibt gut im Ohr hängen. Allerdings komme ich hier auch nicht um einen Vergleich davon und dieser ist wahrlich nicht negativ gemeint; die Nummer erinnert mich ein wenig an früheres Material von Heiliger Krieg, was ich hier überwiegend auf den Gesang zurückführen möchte. Schöner Beitrag mit ordentlich Dampf unter der Haube, gerne mehr davon.
Mit dem nächsten Beitrag gab es für mich die erste kleine Überraschung und dies bereits beim dritten Titel. KTE hatte ich persönlich so gar nicht mehr auf dem Zettel und habe daher, um ehrlich zu sein, jetzt auch nicht wirklich etwas Großartiges erwartet. Gut, so wird man überrascht und eines Besseren belehrt, der Titel “Division” geht mal richtig scharf in die Offensive und macht echt Spaß. Musikalisch härterer gespielter Rechtsrock mit einem textlichen Aufruf, dem man nicht wirklich etwas hinzufügen braucht. Also wenn es da zeitnah mal wieder etwas von KTE geben sollte und es sich stilistisch ebenso verhält wie bei diesem Lied, dann kann das echt was werden. Geiler Beitrag, macht wirklich Laune.
Jetzt folgt der erste internationale Beitrag und ich habe mich wirklich auf die Nummer gefreut, immerhin ist der schwedische Musiker PJ ein echtes Ausnahmetalent und mit seiner Arbeit ziemlich weit vorne dabei. Der Beitrag unter One Million Lies, der hier vertreten ist, fällt allerdings vergleichsweise etwas seichter aus, als das normale Material von OME. Mehr Melodie, mehr Rock und dafür weniger Metal. Dennoch stark gespielt und arrangiert, hier gibt es großartige musikalische Arbeit aus Schweden. Was ich persönlich etwas schade finde, ist die Lautstärke der Nummer, das Lied ist im Vergleich zu seinen Vorgängern doch schon um einiges leiser. Da hätte man gerne mehr herausholen dürfen und ich bin mir sicher, dass der gute Mann das auch hinbekommen hätte. Ansonsten ein schöner Beitrag, ich freue mich schon auf das neue Album.
Zurück im deutschen Land, geht es weiter mit dem Beitrag vom Hoffnungsträger. Leider sagt mir die Nummer hier, überhaupt nicht zu. Für mich fehlt da der Pep, irgendwie klingt die Nummer etwas dumpf und das Gitarrenspiel zwickt in den Ohren. Nein, nein, das ist mal gar nicht mein Fall.
So, und jetzt sind Nordic Storm na der Reihe, die mit gleich zwei Liedern vertreten sind. Ich wurde ich etwas überrascht, denn ich hatte anfänglich mit Beiträgen der schwedischen Death Metal Band gerechnet, die Mecklenburger hatte ich so gar nicht mehr auf dem Zettel gehabt. Gut, ich hätte mir in Ruhe die Titel durchlesen können, dann wäre der “Hubs”-Effekt auch nicht so groß gewesen. Wie dem auch sein, die Lieder sind in Ordnung, solider, recht melodischer Rechtsrock mit einer deutlich politischen Botschaft. Erinnert mich positiv an die frühen 2000er-Jahre von der Art her, wie musikalisch ans Werk gegangen wurde.
Als Nächstes gibt es zwei Beiträge von The White Gigolos. Uff, wie drücke ich es am bestens aus… die Jungs haben sicherlich Spaß an ihrer musikalischen Arbeit, aber mich holen sie absolut nicht ab, auch wenn man mit dem ersten Beitrag “Not a love song” tatsächlich etwas experimentell zu Werke gegangen ist und den Ska-Sound serviert. Die Art und Weise wie gesungen wird ist der Grund, der mich davon abhält, diese Beiträge überhaupt noch einmal anzuhören. Beim zweiten Beitrag handelt es sich um eine Coverversion von “Coming come”, den legendären Bound for Glory Titel als balladeske Version. Wer es mag, für mich absolut nichts.
Glücklicherweise geht es mit einem großartigen Cover weiter, und zwar servieren uns Undyling Loyalty, die hier Unterstützung von Voice of Pain bekommen haben, die Nummer “For the fallen and the free“, welches im Original von Brutal Attack stammt. Eine wirklich stimmungsvolle und wunderbar gespielte Rockballade, die Nummer habe ich tatsächlich mit am meisten von all den Nummern gehört. Geile Nummer, ehrlich.
Weiter geht es mit zwei älteren Beiträgen aus dem Jahr 2008 von Civil Disorder. Bei der Band handelt es sich um ein Projekt von Burning Hate und Painful Life Musikern und dies hört man auch. Metal / Metalcore der alten Schule, wie wir diesen von Anfang der 2000er her, bestens kennen. Die zweite Nummer “Sick” sagt mir sehr zu, schöner Beitrag mit Retro-Charakter im positiven Sinne. Gibt es das Projekt überhaupt noch? Wie dem auch sein, schön das die alten Beiträge eine Verwendung gefunden haben. Für die alte Corefraktion sicherlich eine schöne Überraschung.
Bei Rage in Eyes handelt es sich um Russenmucke im Stil von Horss oder auch YouMustMurder, dies ist übrigens ein Projekt von Horss. Entscheidet selbst, musikalisch gut gespielt aber für mich hat der Faktor, dass der Beitrag aus Russland kommt, zur Disqualifikation geführt. Punkt.
Der nächste Beitrag ist eine ziemlich emotionale Ballade von Eidstreu, welches auf einen Text von Heinrich Lersch beruht und bereits von L! vorgetragen wurde. Die hier vorgetragene Version ist schon ein richtig starker und ergreifender Beitrag, sehr schön gespielt und wunderbar gesungen. Wirklich einer der besten Beiträge auf diesem Sampler, ohne Zweifel.
Die germanischen Metaller von Mjöllnir haben mit ihrem Beitrag ihre eigene Nummer “Fight with Odin” neu aufgenommen, das Original stammt aus dem Jahr 1997. Es tut mir wirklich leid das schreiben zu müssen, aber die Truppe könnte richtig geil sein, würde man beim Abmischen einfach mehr Power in die ganze konzipierte Arbeit bringen. Auch hier, das Lied ist spielerisch echt nicht verkehrt, gerade das Gitarrensolo im letzten Drittel fetzt ordentlich, leider kommt es nicht zur Geltung. Wie fett würden Mjöllnir klingen, hätten diese eine Klangkulisse der Marke Nordglanz, als Beispiel, wäre schon ein kleines Träumchen. Mjöllnir bleiben nicht spielerisch, sondern technisch hinter dem, was sie eigentlich hätten sein können und müssen. Sehr, sehr schade.
So, und nun kommt einer meiner favorisierten Beiträge auf diesem Sampler und dabei handelt es sich um das deutsch-kolumbianische Zusammenspiel, welches aus Aufbruch und Orgullo Nacional Musikern besteht. Gemeinsam liefert man mit “Volver” eine, an traditionelle Folklore angelehnte Nummer ab, die wirklich wunderbar klingt. Ein sehr schöner und ausgefallener Beitrag. Ich liebe solch seltene, ausgefallene Musikbeiträge, gerne mehr davon. Sehr geiles Lied.
Als vorletzten Beitrag gibt es das Lied “Helden des Reichs” von Vormarsch. Ich habe gerade keine Ahnung, ob ich schon einmal anderweitig etwas von Vormarsch gehört habe, wenn ja, dann habe ich es vergessen. Aus gar nicht abwegigen Gründen, denn das Lied ist typischer Rechtsrock wie man ihn zu Haufen aus den Neunzigern kennt. Nichts was weder damals noch in heutigen Tagen aus der Masse sticht.
Abschließend gibt es noch den Punikoff hört rein Jingle, nette Idee zum Abschluss.
Ja, lieber Puni, der Sampler hat seine Höhen aber auch seine Tiefen. Im Großen und Ganze aber ist der dritte Teil doch schon ziemlich schick ausgefallen. Wo wir gerade bei schick sind, die Aufmachung gefällt mir richtig gut und fällt mal voll aus dem Raster. Durch die intergalaktische Anspielung bekommt die “unendlichen Weiten, die so viel Wahnsinn zu bieten haben”, einen passenden künstlerischen Ausdruck verliehen. Sehr schön, dass du da aus der Reihe hüpfst – wie so häufig, ha, ha. OPOS Records hat das Teil schick im Digi verpackt, mit einem kleinen Beiheft welche mit passenden Randnotizen gefüllt ist. Außerdem gibt es ein paar persönliche Worte vom Puni zu dieser Produktion. Musikalisch geht es, zumindest nach meinem Empfinden, dieses Mal etwas härter zur Sache. Nicht durchweg aber überwiegend.
Gratulation zum dritten Teil und ich hoffe doch, dass die Arbeit nicht zu viele graue Haare bewirkt hat. Weiter so mit deiner Arbeit und hoffentlich auf einen vierten Teil. Supportet den Lausbub, er hat es verdient.
Titelliste:
01. Heilige Jugend – Dem deutschen Knaben
02. Symphonie des Blutes – Wir sind im Kampf
03. KTE – Division
04. One Million Lies – Get in line
05. Hoffnungsträger – Steig empor
06. Nordic Storm – Der Aufstand
07. Nordic Storm – Nie gefragt 2
08. The White Gigolos – Not a love song
09. The White Gigolos – Coming home *
10. Undying Loyalty – For the fallen and the free **
11. Civil Disorder – Flamme
12. Civil Disorder – Sick
13. Rage in Eyes – Tearing off the lying masks
14. Eidstreu – Soldatenabschied ***
15. Mjöllnir – Fight with Odin
16. Aufbruch & Orgullo Nacional – Volver
17. Vormarsch – Helden des Reichs
18. Punikoff – Jingle
* im Original von Bound for Glory
** im Original von Brutal Attack
*** im Original von L!