Xerum 525 / Sturm 18 – Volk der Arbeit
Oldschool Records | CD
Uff, das “Volk der Arbeit” Gemeinschaftswerk ist musikalisch schon ein ziemliches Schwergewicht, kein Wunder, immerhin sind an diesem Werk Sturm 18 und Xerum 525 beteiligt…
Oldschool Records hat etwas richtig Feines zum Julfest auf die interessierte Hörerschaft losgelassen, mit jeweils fünf eigenen Liedern und einem gemeinschaftlichen Lied, legen Xerum 525 und Sturm 18 hier einen musikalisch ausgereiften, abwechslungsreichen und in Sachen politischer Botschaften, klar und deutlichen Tonträger vor.
Den Anfang machen Xerum 525, die mich bereits mit ihrem Debütwerk “Hort der Nibelungen” vor einigen Jahren mehr als nur begeistert und abgeholt haben. Dennoch haben wir mit dem vorliegenden Material gleich zwei Punkte, in dem sich dieses von vorherigen Klängen unterscheidet. Zum einen haben Xerum 525 es hier textlich nicht ganz so, nennen wir es mal kryptisch, sondern bringen hier die Botschaften direkter auf den Punkt. Lieder wie “Antifaschismus” oder “Der Wert eines Volkes” sprechen eine deutliche Sprache und werden einen Teil der interessierten Hörerschaft mit diesen Beiträgen einfacher abholen, als beispielsweise mit “Spul den Film zurück”, vom Debüt. Außerdem gesellt sich eine hörbar verfeinerte Klangkulisse in das Gesamtbild mit ein. Es klingt alles etwas rockiger, nicht ganz so schwer metallisch, was der Band auch steht und mit dem sich die Truppe sicherlich so einige Freunde erspielt hat. Stimmungsvolle Riffs, Soloeinlagen wie beispielsweise bei “Der Wert eines Volkes” begeistern und die prägnante Stimme der Frontsau am Mikro, stürmen vereint wie ein Sturm aus den heimischen Boxen. Sogar auch mit vertrauten Gastgesängen, nicht viel aber dennoch, es wurde gekonnt eingesetzt. Fünf neue Lieder die überzeugen und durchaus Lust auf mehr machen. Geiles Material, ehrlich.
Bevor Sturm 18 ihre musikalische Munition abfeuern, gibt es erst einmal das Gemeinschaftslied “Volk der Arbeit”, welches der Split auch als Titel dient. Ich persönlich muss ja gestehen, dass mir die Nummer im Vergleich zum Rest der Scheibe, am wenigsten zusagt. Ja, ja, ich weiß, ich durfte dafür schon einiges anhören, ha, ha…
Wie dem auch sei, im Anschluss geht es weiter mit dem Ruhrpottbataillon, ebenfalls fünf Lieder geben Sturm 18 hier zum Besten und wer beispielsweise die 4er-Split “Vereinte Kräfte / Fuerzas Unidas” mochte, der wird das Material hier genauso feiern. Treibende Gitarren-Riffs, schön verspielt, deftige Bass-Lines, ein drückendes Schlagzeug und die unverkennbare Stimme, die teilweise etwas vertraute Unterstützung erhält, was dem Material noch einen zusätzlich wohlklingendes Kontrastverhältnis verleiht. Das auch dieses Mal nicht auf Kuschelrock gesetzt wurde, sollte jedem Klar sein und so liefert man musikalisch ideologisches Propagandamaterial ab, welches thematisch und textlich wie gewohnt hochwertig und gekonnt umgesetzt wurde. Melodische Nummern wie “Frontsozialismus” oder treibend-wütende Kracher wie “Märtyrer von Essen II” sind zwei der gelungenen Nummern.
Man kann sagen, was man will, eines ist sicher, und zwar dass, das Sturm 18 eine musikalische Institution sind, die ihr Handwerk versteht. Stets gelungenes, durchdachtes und aussagekräftiges Material abgeliefert haben. So auch in diesem Fall, einfach nur Klasse.
Sorgen braucht man sich bei Oldschool Records schon lange nicht mehr machen, dass die Produktionen qualitativ schlecht ausfallen. Ganz gewiss nicht und auch nicht in diesem Fall. Die klassisch produzierte und passender Aufmachung ausgestattete Jewelcase Edition, sieht wirklich schick aus. Alternativ gibt es noch eine limitierte Holzbox, die inzwischen wohl auch ausverkauft sein dürfte.
Strolche, mit “Volk der Arbeit” liefern Xerum 525 und Sturm 18 ein Gemeinschaftswerk ab, welches musikalisch ein gewaltiger Arschtritt gegen das Vergessen und dem Zeitgeist ist. Elf Lieder in feinster und gekonnt-verspielter Schaffenskraft mit vielen Raffinessen. Die beiden Bands sprechen für sich und liefern ab, in Zusammenarbeit mit Oldschool Records, kann das also nach Hinten losgehen? Ich denke nicht, also, hört rein und ab zum Händler des Vertrauens, ein gelungenes Gemeinschaftswerk.
Titelliste:
Xerum 525
01. Antifaschismus
02. Der Wert eines Volkes
03. Beweg dich nicht
04. Bis zur letzten Stiehlhandgranate
05. Den Gelden ein Lied
Xerum 525 & Sturm 18
06. Volk der Arbeit
Sturm 18
07. RNB
08. Märtyrer von Essen II
09. Frontsozialismus
10. Husaren der Neuzeit
11. Der Weckruf
Hörprobe – Xerum 525 – Der Wert eines Volkes:
Hörprobe – Sturm 18 – Märtyrer von Essen II:
Kurzinterview mit Sturm 18
Frontmagazin:
An dieser sei erst einmal vielen Dank ausgerichtet für dieses Kurzinterview, ich freue mich, dass es geklappt hat. Das war durchaus eine Überraschung, die uns Oldschool Records da serviert hat und ich möchte auch direkt mit der Tür ins Haus fallen; wie kam es zu diesem Gemeinschaftwerk?
Sturm 18:
Unser letztes Album wurde innerhalb kürzester Zeit indiziert und das Zeughaus fragte uns ob wir nicht noch ein paar Lieder machen könnte um „den Rest vom Schützenfest“ aufzustocken. Es kam dann auch zu mehreren Anfragen für die beiden Splits. Die aktuelle mit Xerum, 525 sowie die vierer Split „Vereinte Kräfte“. Also nahmen wir diese letzten Aufgaben dankend an.
Frontmagazin:
Ich möchte auch direkt auf einen Punkt zu sprechen kommen, der ja binnen weniger Stunden, vielleicht sogar Minuten, die Runde innerhalb der rechtspolitischen Musikszene gemacht hat. Sturm 18 liefern neues Material ab und das, obwohl sich die Band aufgelöst hat. Wie geht das und darf das überhaupt sein? Wenn man nach einigen Meinungen im Netz geht, dann nicht. Was fällt dir zu alledem ein?
Sturm 18:
Das wurde alles im Jahr 2020 aufgenommen. Kritiker dürfen gerne den Mix der „Vierer Split“ mit den der Xerum Split vergleichen. Kommt alles aus einer Studiosession. Die Masterloudness und nen Post-Mastering der den Klang der Xerum 525 Aufnahme angeglichen wurde ist maximal der einzige Unterschied. Das Gemeinschaftslied wurde von uns aufgenommen mit dem Xerum 525 Sänger. Das die Jungs so lange gebraucht haben um neues Xerum 525 in die Zylinder zu füllen damit die Glocke endlich mal wieder in Fahrt kommt, hätte niemand der Beteiligten erwartet.
Frontmagazin:
Generell, um die interessierte und vielleicht auch unwissende Hörerschaft da draußen mal abzuholen, da ja genug Vermutungen und Erzählungen im Netz ihr Unwesen treiben, Wie ist der aktuelle Stand bei Sturm 18? Es gab Material für die 4er Split mit Smart Violence und den Südamerikanern, die inzwischen leider indizierte Mini-CD beim Zeughaus und nun dieses Material, wann und wie entstand das Material?
Sturm 18:
Schaut euch nochmal genau die Shop-Beschreibungen an, wir haben damals aufgepasst. Letztes „Album“ wurde geschrieben. Wir wüssten natürlich dass es einen Shitstorm aller Kritiker geben wird. Und wieder mal hält sich unsere Szene den Spiegel vor. Eine Masse von „Weekend Warriors“ die am Ende vom Tag sich leicht aufs Glatteis führen lassen. S18 ist eine Band wo man einfach nicht alles öffentlich von langer Hand ankündigt.
Frontmagazin:
Um einmal kurz auf den stilitischen Grundtenor der letzten Vollscheibe zu sprechen zu kommen, im Vergleich mit den vorherigen zwei Werken hat sich einiges getan. Diese stilistische Weiterentwicklung hat mir persönlich sehr gut gefallen. Ohne jetzt die Gerüchteküche anzukurbeln, aber wenn die Möglichkeit eine Reunion bestehen könnte, würde Sturm 18 diesen musikalischen Marsch fortsetzen?
Sturm 18:
Welche stilistische Weiterentwicklung? Das Materal ist exakt der selbe Stil wie das Album und die Vierer Split? Eventuell haben wir die besten Lieder eben für die späteste Veröffentlichung aufgehoben. Das ist dann aber unterbewusst geschehen. Also lasst bitte mal die Kirche im Dorf. Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wirklich nichts. Und die Kritiker die wieder das Gift des Liberalismus aus ihren Giftschrank auspacken sollen nicht vergessen dass es sogar DPD Master gibt mit Erstellungsdatum. 24.09.2020! Also Fresse halten und beschäftigt euch mal mit den wirklichen Problemen im Leben. Allen anderen die sich über neue Musik von uns freuen, viel Spaß mit den neuen Material. Wir spielen für euch.
