Rabaukenferkel – Rebell & Rüpel

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Rabaukenferkel – Rebell & Rüpel
Das Zeughaus | CD

Oh ha, was haben wir denn hier? Ganz ehrlich, als ich den Namen “Rabaukenferkel – Rebell & Rüpel” gelesen habe, habe ich erst einmal geschnauft und gedacht, dass das wieder irgend so ein Spaßprojekt sein wird. Aber was lehrt uns die Erfahrung, nicht vorschnell urteilen und allem eine Chance geben, und das war in diesem Fall auch genau die richtige Entscheidung…

Rabaukenferkel ist ein richtig schön giftiger Hassklumpen mit ordentlich Bissigkeit. Musikalisch geht es alles in Richtung härtere Rockmucke mit einigen metallischen Elementen, teils schleppend und dann auch mal wieder mit ordentlich Tempo reißt man hier zehn überwiegend brachiale Nummern runter, die durchaus zu überzeugen verstehen. Aber auch experimentellere Nummern gibt es zu hören, wie das Lied “Wir vergessen nicht!”. Dazu gesellt sich eine kratzige Stimme die mich stellenweise an Macht & Ehre erinnert. Teilweise wird sogar mehrstimmig gegrunzt. Wer also dem musikalischen Schaffen von Jones etwas abgewinnen kann, der wird sicherlich wenig Berührungsprobleme mit dem vorliegenden Tonträger haben.
Thematisch verteilten die Rabaukenferkel hier durchweg musikalisch-sozialkritische Handrückenschellen und spucken so ziemlich allen moralischen Instanzen in diesem Land in die Suppe. Und auch wenn man hier anhand der konzeptionellen Ausrichtung von Band-/Projektnamen, Bezeichnungen der Lieder etc., meinen könnte, dass dies eher in spaßiger Manier geschehen würde, geht es genau entgegengesetzt zu Werke. Klar und direkt mit einer guten Deutlichkeit lassen die Musiker mit ihren Liedern die Hörerschaft wissen, was sie von diesem Zeitgeist, dem politischen Establishment und so mancher politischen Entscheidung in diesem Land halten.

Ja, der “Rabaukenferkel – Rebell & Rüpel” Tonträger ist wirklich eine kleine Überraschung, ein Silberling der sich lustig und eher etwas unscheinbar präsentiert, aber nach wenigen Minuten seine musikalische Durchschlagskraft durch die heimischen Boxen drückt.

Erschienen ist diese Produktionen über Das Zeughaus im klassischen Digi, dieses ist handschriftlich auf fünfhundert Stück begrenzt. Die Aufmachung ist eher schlicht und einfach gehalten, dennoch passend gestaltet. Im Beiheft findet ihr alle Texte. Ich muss schon sagen, ich bin positiv überrascht von diesem Werk, es bietet kraftvolle und ziemlich schon recht harte Mucke, garniert mit giftigen Texten und einer brachialen Stimme am Mikro. Das Teil sollte man sich durchaus auf die Einkaufsliste schreiben, wenn es nicht schon im Regal steht. Strolche, die gerne Macht & Ehre oder Zentralrat der Guten hören, um zwei gute Vergleiche zu nennen, werden hier sicherlich in kürzester Zeit ihre Freude dran haben. Aber auch der Rest darf das Teil gerne mal antesten, die Lieder kommen schon ziemlich fetzig an, geile Sache.

Titelliste:
01. Der Rabaukensong
02. Ungeimpft und stolz darauf
03. Der Ferkelsong
04. Der Prinzipiensong
05. Niemandes Herr, Niemandes Knecht
06. Wir vergessen nicht!
07. Mit Vollgas durch die Wand
08. Willkommen bei den Aussortierten
09. Sei einfach lauter!
10. Der Reichste von allen…

Hörprobe – Rabaukenferkel – Niemandes Herr, Niemandes Knecht: