Symphonie des Blutes – Undercover Vol.1
Rebel Records | EP
Was hat uns Rebel Records denn hier feines serviert? Eine kleine aber feine Schallfolie mit neuem Material von Symphonie des Blutes. Gut, so wirklich neu ist das Material nicht, dafür aber macht es verdammt viel Spaß zu hören. Und was ist “Undercover Vol.1″ nun genau? Der Auftakt erinnert aller Wahrscheinlichkeit und der Covergestaltung nach, vierteiligen Reihe mit fein ausgewählten Klassikern der unterschiedlichen internationalen RAC Szenen, nachgespielt im eigenen Stil der beliebten Band.
Der Auftakt auf der A-Seite liefert man mit einem, mehr oder weniger, Klassiker der britischen Szene ab und zwar mit “You make me smile” von niemand geringeren als English Rose. Die kraftvolle Rocknummer lässt nicht lange auf sich warten und tritt musikalisch direkt Ärsche, schön flott gespielt und kraftvoll vorgetragen, kommt die alte Perle hier erneut wunderbar zur Geltung. English Rose machen einfach immer wieder Spaß, egal ob im Original oder wie hier, als gelungene Coverversion.
Weiter geht es dann mit einer Nummer, die, die meisten Hörer sicherlich kennen dürften. Es handelt sich um “Bite it you scum” von GG Allin. Das Lied ist jetzt kein unbekannter Vertreter auf der Setlist mancher Band und wurde bereits mehrmals gecovert, kein Wunder, immerhin ist es auch ein verdammt starke Nummer und dies wissen auch Symphonie des Blutes, die, die Nummer hier mit entsprechender Raffinesse und Spielfreude herunterreißen. Was GG Allin selbst angeht, so bin ich mit mir selbst noch immer nicht im Klaren, was ich letztlich von Jesus Christ Allin, wie er gebürtig hieß, halten soll. Er hat sicherlich zusammen mit Antiseen im Jahr 1991 ein echtes Brett mit “Murder Junkies” veröffentlicht und durchaus noch mehr Kracher, dennoch ist der Personenkult um Allin mir irgendwie nicht geheuer. GG Allin starb im Jahr 1993 in New York, nachdem ein Konzert vorzeitig abgebrochen wurde, an einer Überdosis Heroin.
Und schon sind wir auf der B-Seite, diese wird mit dem, für mich besten Beitrag auf dieser EP abeliefert, und zwar in Form eine endgeilen Coverversion von “Drink, Fuck & Fight” der amerikanischen Band Code 13 um Sänger Gideon. Wie bei vielen anderen amerikanischen Bands ähnlich, war auch bei Code 13 leider nach einem Album schon wieder Schicht im Schacht, obwohl jede Menge musikalisches Potenzial vorhanden war und die Lieder allesamt zu überzeugen wissen. Dies sehen SdB wohl auch so und haben sich eben einer dieser Nummern angenommen, richtig stark nachgespielt mit starken Riffs und einem passenden melodischen Part. Ich könnte das Lied rauf und runter hören, einfach nur geil.
Den Abschluss gibt es mit der nachgespielten Variante von “We´ll overcome” von Legion 88, die mal mächtig auf die Tube drückt und schon ziemlich viel Dampf unter der Haube hat. Ein würdiger Abschluss mit klarer Kante.
Wunder prächtig, das nenne ich doch mal eine gelungene Idee und die Umsetzung, sei es in musikalischer Form, die sich durchweg hören lassen kann oder auch von der Aufmachung her, braucht sich nicht zu verstecken. Ich bin ehrlich und ja, der Kultfaktor durch die ausgewählten Lieder ist daran maßgeblich beteiligt, mir gefallen Symphonie des Blutes auf dieser EP in ihrer Gesamtheit viel, viel besser als auf ihren beiden eigenen Tonträgern. Versteht mich nicht falsch, das Material der beiden Werk ist gelungen, gerade letzteres Konzeptalbum, aber das hier, das hat echt was und ist genau mein Ding. Alte Klassiker im neuen Gewand, eigenwillig aber nicht verfälscht. Dazu halte ich weiterhin an meiner Meinung fest, dass die Arbeit an einer EP immer etwas anderes und mit mehr Leidenschaft umgesetzt wird. Der erste Teil ist handschriftlich auf 350 Stück limitiert und auf zwei Farbvarianten aufgeteilt.
Geiler Scheiß, ich freue mich schon riesig auf die weiteren Teile…
Limitierung:
175x rotes Vinyl
175x schwarzes Vinyl
Titelliste:
Seite A
01. You make me smile *
02. Bite it you scum **
Seite B
01. Drink, Fuck & Fight ***
02. We´ll overcome ****
* im Original von English Rose
** im Original von GG Allin
*** im Original von Code 13
**** im Original von Legion 88