Hard Measures – Not Dead Yet
Martel en tête | CD
Hossa, na was erreicht mich denn da aus Frankreich? Hier gibt es richtig guten RAC der stilistisch durchweg stark amerikanisch beeinflusst ist…
Die Band Hard Measures war mir vorher völlig unbekannt, sofern es sich wirklich um eine richtige Band handelt und nicht doch um ein Projekt von einigen eifrigen Musikern. Wie auch immer, das 
Material auf dem vorliegenden Studioalbum “Not Dead Yet” geht richtig gut ab. Schneller, teils harter aber immer verspielter RAC mit jeder Menge Melodie, einigen leichten Punk Attitüden und scharfen Riffs, lassen mein Herz höherschlagen. Es ist hier nicht zuletzt die stilistische Nähe zum klassischen amerikanischen RAC der mir besonders zusagt.
Ausgestattet mit klaren politischen Botschaften, sind die zehn Lieder auf diesem Studioalbum eine treffsichere Sache. Bereits mit dem ersten Lied “2YT4U” wird klar Stellung bezogen und deutlich gemacht, wo und wofür das Herz schlägt. Doch damit nicht genug, Hard Measures haben noch die eine oder andere, mehre oder weniger, Überraschung im Gepäck. Positiv ist beispielsweise der Umstand, dass komplett in englischer Sprache gesungen wird. Was dem ganzen musikalischen Treiben auf dieser Studioscheibe dann noch einen weiteren Mehrwehrt verpasst, ist der Gastgesang von Scott von den Bully Boys, dieser steuert seine Gastgesänge bei zwei Liedern bei. Da mag man kaum an einen Zufallen denken, dass der Band- bzw. Projekt Name Hard Measure lautet. Gibt es doch auch ein Album der Bully Boys aus dem Jahr 2007, das “Hard Times, Hard Measures” heißt.
Ich bin wirklich positiv überrascht und auch begeistert von diesem Studioalbum. Die Produktion bietet dem interessierten Hörer starke Mucke mit politisch unkorrekten Texten und dies auf qualitativ hohen Niveau. Oh ja, das Teil fetzt wirklich und trifft voll und ganz meinen Geschmack.
Martel en tête hat diesen außergewöhnlich stimmungsvollen Tonträger mit starkem Nostalgiefaktor ins Rennen geschickt. Verpackt wurde das Teil in einem schicken Digi, dazu gibt es ein Beiheft, leider aber ohne Texte. Nur mit einigen Zeichnungen und Grußworten. Sieht man von dem fehlenden Textmaterial ab, ist die Aufmachung schick geworden. Vielleicht hier und dort etwas altmodisch und minimalistisch aber dennoch, im Großen und Ganzen nicht verkehrt. Das Teil hat einen satten Klang, der Sound kommt gut rüber und auch sonst sind die Lieder und besonders der Gesang, recht gut verständlich. Bäm, ein Silberling der mir wegen seiner musikalischen Nähe zum klassischen amerikanischen RAC sehr zusagt. Spielerisch sind hier Musiker am Werk, die ihr Handwerk verstehen und beherrschen. Hört rein, entscheidet selbst, wenn ihr auf schön melodisch, teils aggressiv gespielten RAC mit Ami-Charakter steht, gibt es von Seite eine klare Empfehlung. Darf gerne ein Nachfolger kommen, ich würde es auf jeden Fall begrüßen.
Titelliste:
01. 2YT4U
02. A Stool instrad of a Chair
03. Left Cunts
04. Two Magic Words
05. Yesterday
06. Nothing to lose
07. Relentless
08. Pornocratie
09. Hail Rock´n´Roll
10. Soldiers of the Black Sun
Hörprobe – Hard Measures – Yesterday:
