Vérszerződés – Nem leszek áldozat

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Vérszerződés – Nem leszek áldozat
Loyalty Records | CD

In der Vergangenheit war es nicht einmal mehr klar, ob wir überhaupt noch in den Genuss eines neuen Studioalbums von Vérszerződés kommen würden und nun liegt mir “Nem leszek áldozat“, das, wenn ich mich nicht verrechnet habe, siebte Werk der ungarischen Ausnahmeband

Zehn Jahre sind vergangen, seit dem letzten Album der Ungarn und wie bereits Eingangs geschrieben, stand es auch nicht wirklich fest, dass da noch etwas kommen würde. Doch sie und höre da, wenn man inzwischen über drei Jahrzehnte aktiv in der ungarischen und auch internationalen politischen Musikszene ist, dann kann man wohl nicht anders. Mit zwölf brandneuen Liedern meldet sich das ungarische Urgestein bei seiner Hörerschaft zurück. Ausgereift, durchdacht und auf hohen Niveau komponiert, erklingt “Nem leszek áldozat” aus den heimischen Boxen und ja, das neue Album ist schier der Hammer.

Mit einem wilden Mix aus klassischen Rock, einigen Elementen aus dem Metal und wuchtigen Hardcore, reißen Vérszerződés gleich zu Anfang die Barrikaden ein. In altbewährter Tradition und als wenn es die zehn Jahre zwischen “Nem leszek áldozat” und dem Vorgänger nicht gegeben hätte, ist dieses Album ein derber musikalischer Arschtritt. Verspielt, abwechslungsreich und mit einer starken Dynamik ausgestattet, machen die Ungarn hier musikalisch keine Gefangene. Schön verspielte Riffs sind der rote Faden, der sich hier durch das komplette Album zieht und fasziniert. Dabei wird stetig auf Tempo gespielt, eine Verschnaufpause ist nicht drinnen und man fragt sich wirklich, wie die Ungarn das über die Jahre durchgehalten haben, besonders Live, wenn man so manches Konzi zerlegt hat. Doch nicht nur musikalisch, auch textlich klingen Vérszerződés frischer denn je. Dem Zeitgeist entgegen, sind die Texte durchtränkt von kämpferischer Natur, wie beispielsweise in dem Lied “Együtt a harcban” oder im Titelsong “Nem leszek áldozat“. Historisch serviert man mit dem Lied “Festung Budapest” ein starkes Brett.

Vérszerződés gelten als eine der einflussreichsten und dienstältesten Gruppen aus dem ehrenvollen Ungarn und das zu Recht, mit ihrer durchdachten und hochwertigen Spielweise haben die Skins es stets geschafft zu faszinieren und zu begeistern. Sicher, man muss Lust auf internationale Klänge haben, denn wie es nicht anders zu vermuten war, wird komplett in der Landessprache gesungen. Wer keine Berührungsängste hat und gerne mal über den Tellerrand schaut, was meiner Meinung nach in heutiger Zeit gar nicht anders mehr geht, der bekommt ein wirklich starkes Brett auf die Lauschlappen geballert.

Zurück in heimische Gefilde, hat dieses Mal Loyalty Records die Produktion übernommen und als alteingesessenes Label versteht man sein Handwerk auch. Technisch ist “Nem leszek áldozat” ein deftiges und sauber angemischt Brett, wuchtig und aggressiv. Die Aufmachung der Produktion ist wirklich schick geworden, im Beiheft findet ihr alle Text und ein paar Worte zu der Entstehung der Produktion in der Landessprache. Es freut mich sehr, das sich Vérszerződés mit “Nem leszek áldozat” endlich und doch noch einmal zurückgemeldet haben. Ein Tonträger der durchweg und von der ersten bis zu letzten Minute scheppert und überzeugt, für alle Freunde internationaler Klänge eine Empfehlung aus der Frontmagazin-Redaktion.

Titelliste:
01. Nem leszek áldozat
02. Túl sötét, túl ijesztő
03. Hol vagytok?!
04. A sötétség erői
05. Vírus
06. A természet ereje
07. Festung Budapest
08. Vendetta
09. Mennem kell
10. Kontroll
11. Együtt a harcban
12. Az idő elleni ember

Hörprobe – Vérszerződés – Túl sötét, túl ijesztő:

 

Author: Frontmagazin
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