Stahlkappenglanz – Radau aus Glatzen-Anhalt

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Stahlkappenglanz – Radau aus Glatzen-Anhalt
PC Records | CD

Die Band mit dem gOi!lsten Namen der letzten Jahrzehnte meldet sich nun mit ihrem ersten Studioalbum zu Wort

Du ahnst es nicht, da liegt mir jetzt das erste Studioalbum von Stahlkappenglanz vor, dieses trägt den treffsicheren Namen “Radau aus Glatzen-Anhalt” und ganz ehrlich, ich auch nichts anderes erwartet. Seien wir doch mal ehrlich, wenn eine Band wie Stahlkappenglanz ein Album ankündigt und auf den Markt schmeißt, dann will man doch keine überschwänglich aufgemotzte Parolenphraserei hören, keine pseudointellektuelle Geschichten oder dergleichen Scheiß. Nein, mit einem Album namens “Radau aus Glatzen-Anhalt” erwarte ich feinste unpolitische Skinmucke für die Randgruppe. Und so soll es auch sein, verteilt auf dreizehn stampfende Gassenhauer, lassen es die Skins von Stahlkappenglanz ordentlich krachen.

Bevor ich mich über das Material auf diesem Album auslasse, sei vorweggesagt, dass man sich zum vorherigen Lebenszeichen in Form der Kassette, deutlich und hörbar gesteigert hat. Versteht mich nicht falsch, das Demo war kein Schrott, aber auch kein Knaller. Anders verhält es sich mit dem vorliegenden “Radau aus Glatzen-Anhalt” Studioalbum, das Teil hat ordentlich Dampf unter der Haube und ja, bereits mit den ersten Noten animiert das Material zum Pogo im heimischen Wohnzimmer. Musikalisch kann man das ganze problemlos zwischen melodischen RAC und klassischen Oi! ansiedeln. Melodie ist hier übrigens das Sprichwort, die dreizehn Lieder auf diesem Werk halte eine qualitative Konstante und zeichnen sich durch eine stimmungsvolle Spielfreude mit eben viel Melodie aus. Flotte Riffs, ein druckvolles Schlagzeug und dazu eine giftig keifende Stimme am Mikro, hier gibt es ordentlich was auf die Lauschlappen.

Und das es auf diesem Album fast durchweg politisch zur Sache geht in den Texten, dürfte wenig überraschen, oder? Eben, denn bereits auf der Kassette und auch live haben die Skins bewiesen, wohin die Reise geht. Gekonnt vermischen Stahlkappenglanz subkulturelle Eigenschaften mit einem klaren politischen Kurs, so repräsentieren sich Lieder wie “…und Spaß dabei!”, “Way of Life” oder “In die noi!e Zeit” als starke Nummern, die ganz klar mehrere Hörerschichten abdecken und dort zu begeistern verstehen.

Erneut ist PC Records für diesen weiteren musikalischen Beitrag aus Glatzen-Anhalt verantwortlich. Verpackt im klassischen Jewelcase und ausgestattet mit einer richtig schicken Aufmachung, macht dieser Silberling durchaus was her. Das Beiheft beinhaltet alle Texte und ist mit passendem Bildmaterial ausgestattet, sieht richtig gut aus. Und auch technisch kann sich dieses Studioalbum hören lassen. Ein satter und druckvoller Sound erklingt aus den heimischen Box. In diesem Sinne, ohne Wenn und Aber, das erste Album der Truppe trifft musikalisch genau dort, worauf er abgezielt hat. Der Silberling marschiert mit jeder Menge musikalischen Arschtritten auf, da freut sich der Skin und heult der Gutmensch. Ein Album, das sicherlich so schnell bei mir nicht mehr aus der Anlange wegzudenken ist und ja, bereits jetzt schon in diesem doch eher schwächeren Musikjahr für mich persönlich ganz, ganz weit oben mitspielt. Das Teil fetzt, hört rein und lasst euch von Stahlkappenglanz überzeugen.

Titelliste:
01. Radau aus Glatzen-Anhalt
02. In die noi!e Zeit
03. …und Spaß dabei!
04. Way of Life
05. Auf der Suche nach der Freiheit
06. Mittendrintro
07. Vaterlandslied *
08. Dein Weg – Dein Abgrund **
09. Wir geben niemals auf!
10. Niemals wie ihr!
11. Immer und Ewig ***
12. Feierabendpolka
13. Mitgröhloutro ****

* im Original von Ernst Moritz Arndt
** mit einem Gastbeitrag von Jule
*** im Original von Freikorps
**** im Original vom Altbekannten Skinheadbeat

Hörprobe – Stahlkappenglanz – In die noi!e Zeit:

 

Author: Frontmagazin
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1 thought on “Stahlkappenglanz – Radau aus Glatzen-Anhalt

  1. Der “Gutmensch” wird von diesem Ding garantiert nichts mitbekommen. Es juckt einfach keinen was da irgendwelche Subkultur-Leutchen ins Mikro grölen und auf CD pressen lassen.

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