Ingo24 & Mel Combat – Auge in Auge

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Ingo24 & Mel Combat – Auge in Auge
Real 24 Aces | CD

Ja Leck mich am Arsch, was ist das nur für ein Silberling

Aber fangen wir mal ganz vorne an, was bekommen wir mit dem vorliegenden “Auge in Auge” Studioalbum geboten? Endlich die Umsetzung eines musikalischen Wunsches, den sich Ingo24, seines Zeichens Sänger von Death or Glory und den legendären Barking Dogs, und Sängerin Mel Combat von Combat BC, gemeinsam erfüllt haben. Ein gemeinsames Album mit Liedern und Texten aus dem Leben, ehrlich, direkt und authentisch, mitten in die Fresse.

Der Silberling serviert uns satten dreizehn verdammt starken und treffsicheren Nummern, das Intro habe ich da jetzt mal nicht mit einbezogen. Und wie klingt das Material? Wie eine derbe musikalische Handrückenschelle, die ihr Ziel trifft. Ein wildes Biest aus hartem Rock und klassischen Oi!, garniert mit viel Melodie und eindrucksvollen, teils ruhigen und emotionalen Momenten. Und sogar etwas Ska gibt es zu hören. Oh ja, die Musik knallt ordentlich rein und überzeugt auf ganzer Linie, es wird durchweg ein Brett nach dem anderen heruntergerissen. Wer bereits mit der “100%” von Death or Glory seine Bude zerlegt hat, der kann hier gleich in die nächste Runde starten.

Wie bereits zu Anfang geschrieben, werden uns auf “Auge in Auge” zu den Liedern starke und bissige Texten aus dem Leben serviert, ehrlich, direkt und authentisch. Keine Parolen oder pseudointellektuelle Propaganda, nein, hier gibt es einen musikalischen Rundumschlag der dort sitz, wo er auch hin sollte. Aber da ist noch was, Ingo24 gibt erneut alles und noch mehr, durch seine unverkennbare, kraftvoll-raue Gesangsart verleiht er dem Material die nötige Kraft in ihren Botschaften. Den Kontrast steuert Mel Combat mit einer unglaublich starken und eindrucksvollen Stimme bei. Hier stimmt einfach die Chemie, dieses Verhältnis von räudig-wütenden Tönen aus Ingos Kehle und dem verdammt kontrast- und abwechslungsreichen Gesang von Mel, führt diesen Tonträger zum Erfolg. Ein Erfolg an dem Mel nicht wenig Verantwortung hat, besonders ihre ruhigen Momente sind es, die dem Material dann auch das gewisse Etwas verleiht und die Abwechslung auf dem Werk noch einmal verstärkt. Momente in oder mit Liedern wie das emotionale Stück “Dämonen”, in dem Mel und Ingo ihren Abschied von einer verstorbenen Person nehmen. Oder die “Die Erde hat gebebt” Nummer, die ihre emotionalen Momente besitzt. Aber keine Sorge, es geht nicht nur nachdenklich und emotional zur Sache, der kämpferische und bissig Ton ist das, was dieses Album ebenfalls ausmacht. So bekommen all die ganzen harten Hunde der Deutschrockszene im großartigen “Deutschrock Fotzen” Lied ihr Fett weg und dürfen ordentlich Federn lassen. Einen musikalischen Arschaufriss gibt es mit dem wuchtigen “Taten sprechen mehr als tausend Worte” Beitrag, der mit verdammt starken Riffs und einem Rhythmus aufmarschiert, der in jeder Sekunde überzeugt. Und dann gibt es noch solche Überraschungen wie beispielsweise das Lied “Ich nehme dich mit”, welches durch seine äußerst melodisch und vorsichtig ausgedrückt, auch leicht Poprockige Art absolut zu begeistern versteht. Ich hoffe, es fliegen keine Flaschen für diese Wertung, ha, ha

Das Album bietet eine verdammt starke, druckvolle und saubere Klangkulisse, das Teil hat Power und es macht einfach Spaß die Anlage auf Maximus zu drehen. Aber ganz ehrlich, ich habe auch nichts anderes erwartet, dazu steckt zu viel Professionalität und künstlerische Schaffenskraft in der musikalischen Arbeit, als das man es lauwarm hätte abgeliefert.

Erneut nehmen die Musiker ihre Arbeit selbst in die Hand und schicken “Auge in Auge” in Eigenregie ins Rennen. Verpackt hat man das ganze wilde Treiben in einem schicken (6-Panel) Digi. Dazu gibt es ein 16-seitiges Beiheft mit allen Texten und einigen Bildern. Strolche, dieses Werk ist ein mächtiger musikalischer Arschtritt, wer auf der Suche nach wuchtigen und ehrlichen Rock meets Oi! Nummern mit deutschsprachigem Gesang ist, der wird hier fündig. Dieses Album hat für mich persönlich dieses verschlafene Musikjahr ordentlich aufgeweckt. Verdammt geiler Scheiß, von der ersten bis zu letzten Minute.

Titelliste:
01. Intro (In Memory)
02. Auge in Auge
03. Deutschrock Fotzen
04. Nicht das Ende
05. Die Erde hat gebebt
06. Unikat
07. Taten sprechen mehr als tausend Worte
08. Ein neuer Tag
09. Asi
10. Chaos
11. Immer nach vorn
12. Dämonen
13. Ich nehme dich mit
14. Wenn alle Stricke reißen (2024)

Hörprobe – Ingo24 & Mel Combat – Auge in Auge:

 

Author: Frontmagazin
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6 thoughts on “Ingo24 & Mel Combat – Auge in Auge

  1. Hmmm also ich hab mir das Scheibchen auch bestellt und bin leider nicht so begeistert :-/ hatte mir mehr erhofft aber geschmäcker sind ja immer verschieden… nur bei einem Lied stellte ich mir die Frage… Singt Ingo jetzt Polnisch, Englisch oder eventuell Suaheli??? Denn im Prinzip singt er Deutsch also macht er ergo ebenso Deutschrock auch wenn er es vielleicht Oi nennt… oder singt er vielleicht das lied auch selbst gegen sich gerichtet? Fragen über Fragen :-/ wie dem auch sei… es ist eine für mich gemischte Scheibe… einige lieder finde ich richtig gut, andere hätte man sich klemmen können… 3 Sterne gebe ich dafür.

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  2. mal was anderes. so in der form noch nie von Ingo gehört. es ist ein abwechslungsreiches Featuring-Album. ich war erst skeptisch und besorgt das es vielleicht nicht so gut werden könnte, da ich bis jetzt noch nie von Mel gehört hatte. aber wie beschrieben bringt ihr Gesang eine tolle Note mit rein. ich hatte die Gelegenheit vorab das Album zu hören. doch als Sammler und fan von Ingo kaufte ich mir das album natürlich ebenfalls. ich kann die Kommentare verstehen , das so manch einer das Album nicht so toll findet. es ist auf jeden fall gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sehr gelungen. danke, für eure tolle Arbeit 5/5 Sterne.

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  3. Ich finde das Album etwas schwierig. Musikalisch ist alles top. Lediglich die Gitarren hätten mehr Dampf vertragen können und könnten im Mix lauter sein. Etwas, was mir Probleme bereitet ist Mel ihr “Gesang”. Der verdirbt echt alles, da er nölig, fast jaulend klingt. Ich habe nichts gegen Frauengesang aber das hier ist fast schon wie Kryptonit.
    Die Aufmachung des Digi gefällt mir hingegen sehr gut.
    Für mich leider nur ein Sammelobjekt für das Regal.

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  4. Ich habe der Band meine Meinung kundgetan (COMBAT BC) – und wurde gleich blockiert. Kritikpunkt war der Gesang von Melanie. Ironisch zumal der Gitarrist im Post schrieb: “Auf Kritiken sind wir gespannt.”.

    Wenn man mit konstruktiver Kritik bzw. einer anderen Meinung nicht umgehen kann, soll man es sein lassen. Nur die “Ja!” und “Amen!” Sager scheint man zu mögen – dann kann man die kleinen Arschkriecher-Skins nur um ihre Meinung bitten, andere jedoch nicht..
    Für mich hat sich das Thema Ingo als auch DEATH OR GLORY somit erledigt.

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  5. Vielleicht sollte man auch überlegen, welchen Leuten man hier eine Plattform bietet.
    Die letzte Band von der Sängerin hat sich ja gegen Rechts eingesetzt.
    Der Schlagzeuger von Combat BC hat ja auch “legendäre Videos” aufgenommen. Vielleicht findet man ja noch Skinhead Lady auf Youtube.
    Der Macher dieses Werkes gehört wohl nicht eher zu unserem Kulturkreis. Auf so einen Rotz kann man wohl verzichten.

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