Nordglanz – Verdorrte Dornen stechen noch

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Nordglanz – Verdorrte Dornen stechen noch
Das Zeughaus | CD

Nach vier Jahren melden sich die völkischen Schwarzmetaller von Nordglanz mit ihrem inzwischen neunten Studioalbum “Verdorrte Dornen stechen noch” wieder zu Wort. Und ja, eines ist bereits nach wenigen Minuten deutlich, die politischen Metaller haben nicht ansatzweise an Energie, Einfallsreichtum und Hass verloren, ganz im Gegenteil…

Endlich melden sich Nordglanz mit einem neuen Album zurück, vollgepackt mit neun neuen Nummern, die wieder allerlei Arrangements, Abwechslung und harte Spielfreude vorzuweisen haben. Wer Nordglanz von Beginn an begleitet hat, der weiß um den musikalischen Einfallsreichtum, den die Band ausgemacht hat stets als wichtigen Aspekt ihrer Tätigkeit diente. Der raffinierte Mix aus Rock und Black Metal, zelebriert mit klassischen und verschiedenen, zusätzlich ausgefallenen Instrumenten wie Geige, Kontrabass und Klavier und Effekten, erreicht auch dieses Mal sein Ziel und serviert all jenen, die dem völkischen Schwarzmetall zugeneigt sind, eine kraftvolle und abwechslungsreiche Studioscheibe.

Wie man es von Nordglanz kennt, gibt es natürlich auch auf “Verdorrte Dornen stechen noch” wieder eine wunderbare Abwechslung aus kulturell geprägten und politisch kampfeslustigen Liedern geboten. Selbstverständlich mit einer abwechslungsreichen Gesangs- und Klangkulisse von Njord und seinen Mitstreitern. Dabei liefert man, mit einer Ausnahme, durchweg Liedgut in Überlänge ab, was letztlich diesen Tonträger auf knapp eine Stunde Spielzeit kommen lässt. Thematisch lassen die Schwarzmetaller wieder einmal die musikalische Streitaxt schwingen und greifen kampfeslustig den “Weltparasit” an oder erzählen von einer Zeit, in der “Die Zeit der alten Eichen” sprachen. Mit dem Titellied “Verdorrte Dornen” entfachen Nordglanz einen wahren Pagan/Black Metal Flächenbrand, was für ein starkes Lied. Man kann von Nordglanz halten und denken, was man will, musikalisch sind die Schwarzmetaller einfach großartig und dies beweist die Band auch dieses Mal wieder. Die Nummer “Mons Jovis” wird aufgrund seiner eigenwilligen akustischen Art wieder aus der Reihe tanzen und auch sonst spannt das neue Studioalbum seine Fäden vom Debütalbum bis hin zum vorherigen Album, es sind viele musikalische Brücken zu vernehmen.

Wie schon beim leider indizierten Vorgänger, wurde auch dieses Studioalbum von Das Zeughaus produziert, dort hat man wohl einen neuen Heimathafen angesteuert. Es dürfte wenig verwundern, dass diese Produktion von einwandfreier Arbeit überdeckt wurde. Neben der klassischen Edition im Jewelcase, gibt es noch ein limitiertes Mediabook, dieses ist handschriftlich auf 444 Stück begrenzt und beinhaltet noch eine DVD mit den Aufnahmen von einem Livekonzert aus der Ukraine. Die Aufmachung ist wirklich stark geworden, in dem 24-seitigem Beiheft sind alle Texte und jede Menge an Bildmaterial. Ich muss schon sagen, von der Aufmachung her ist diese Gestaltung eine der besten Arbeiten, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Schick, wirklich genial umgesetzt. Doch nicht nur optisch, auch technisch ist das Studioalbum wieder eine saubere Sache, richtig fett produziert und mit einem druckvollen Sound ausgestattet, hinterlässt “Verdorrte Dornen stechen noch” einen verdammt starken Eindruck. Natürlich sollte man schon dem Black und Pagan Metal zugetan sein, hat man keine Berührungspunkte mit diesen musikalischen Stilrichtungen, wird das Teil nicht seine Wirkung erzeugen. Politisch unkorrekte Metaller sollten sich das Teil auf jeden Fall anhören, es macht wirklich Spaß und klingt verdammt genial, schön abwechslungsreich und steckt voller Energie!

Titelliste:
01. Weltparasit
02. Barbarossa
03. Raureifnächte
04. Aufstand der Sodoms Äfflinge
05. Verdorrte Dornen
06. Die Zeit der alten Eichen
07. Mons Jovis
08. Zeit der Entbehrung
09. Glänzende Winter

Hörprobe -Nordglanz – Raureifnächte: