Bollwerk – Jungs aus Hoyerswerda – Neuauflage

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Bollwerk – Jungs aus Hoyerswerda – Neuauflage
RAC-Records | CD

Nach siebzehn Jahren erscheint “Jungs aus Hoyerswerda”, das letzte Studioalbum von Bollwerk als Neuauflage, sowohl als CD als auch auf Vinyl

Natürlich, die Band war nicht der Indikator für die Ausschreitungen in Hoyerswerda im Jahr 1991 gewesen, dennoch war Bollwerk für mich immer der musikalische, irgendwo symbolische Inbegriff dieser politischen Auseinandersetzung gewesen. Liegt wohl daran, dass die Band aus Hoyerswerda stammt belassen wir es einfach dabei, ich denke, ihr versteht, was ich meine. Kommen wir zum vorliegenden Album, mit “Jungs aus Hoyerswerda” lieferten Bollwerk im Jahr 2006 ihr bis dato letztes Studioalbum ab, welches meiner Meinung nach auch das beste Werk der Band darstellt. Kann man sicherlich darüber streiten und ich weiß, einige sehen es bestimmt anders, aber alleine aus spielerischer Sicht ist das vorliegende Werk seinen Vorgängern schon überlegen.

Geboten gibt es klassischen Rechtsrock mit einer guten Dosierung, Melodie und einigen stimmungsvollen Soloeinlagen. Ich möchte fast behaupten, die Musik spiegelt gut die damaligen musikalischen Zeiten wider und dabei ist das Album “erst” siebzehn Jahre alt. Produziert wurde “Jungs aus Hoyerswerda” seinerzeit von Ingo vom V7 Versand / TTV Versand und liegt hier nun als Neuauflage von RAC-Records vor. Was den musikalischen Teil betrifft, so ist hier alles beim alten geblieben. Elf Lieder sind es in der Gesamtheit, eines davon ein Intro und, wie bekannt sein dürfte, komplett in deutscher Sprache. Sicherlich waren Bollwerk nie ein Band, die zur Sperrspitze der rechtspolitischen Musikszene zählten, dafür aber ein Begleiter mit stimmungsvollen und teils ziemlich direkten Aussagen. So auch auf diesem Album, mit Liedern wie “Schlaraffenland”, “Deutsch & Stolz” oder “Unser ist der Sieg”, halten Bollwerk sich nicht hinterm Berg versteckt und beklagten damals schon so manches politisches Problem in diesem Land und haben deutlich Stellung bezogen. Es ist diese unterhaltsame Lässigkeit, mit dem Bollwerk ihr Material vorgetragen haben und dies funktioniert auch heute noch wunderbar.

Die Neuauflage wurde optisch verändert und der Hersteller hat vollständig Abstand vom Erstlingswerk genommen. Grundsätzlich passt das Erscheinungsbild zum Tonträger, schließlich hat man sich für Bildmaterial entschieden, was nicht hätte zutreffender sein können. Dennoch, im Großen und Ganzen ist die Aufmachung eher einfach gehalten. Es gibt ein 4-seitiges Beiheft, keine Texte, nur Eigenwerbung des Produzenten. Da ist man mittlerweile irgendwie besseres und umfangreicheres gewohnt. Ansonsten ist dem Tonträger nichts Negatives anzudichten, auch nach siebzehn Jahren macht das Teil einfach Spaß und man kann das Teil wunderbar durch die Anlage jagen. Ein fader Beigeschmack sind natürlich die Drogengeschäfte, in die der Sänger angeblich verwickelt gewesen sein soll(te). Was soll man dazu noch großartig schreiben? Nichts, womit man sich mit Ruhm bekleckern kann aber scheinbar auch keine Seltenheit (mehr) in rechten Kreisen. Wie dem auch sei, bleibt man ausschließlich beim musikalischen Ergebnis aus dem Jahr 2006, so stellt dieses Album ein durchaus brauchbares und unterhaltsames Werk dar. Kein Klassiker der rechtspolitischen Musikgeschichte, aber absolut geeignet für zwischendurch!

Titelliste:
01. Intro
02. Jung´s aus Hoyerswerda
03. Unser ist der Sieg
04. Schlaraffenland
05. Deutsch & Stolz
06. Talentierte Rechtsrocker
07. Hänsel & Gretel
08. Statist
09. Abschaum
10. F.R.B.B.
11. 02.03.2005 . 17.08.2005

Hörprobe – Bollwerk – Jung´s aus Hoyerswerda:

 

Author: Frontmagazin
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