Ahnenblut – Barrikade
OPOS Records | CD
Gute sechs Jahre hat man sich im Hause Ahnenblut die Zeit gegönnt, um “Barrikade”, die nunmehr vierte Vollscheibe, fertigzustellen. Nun liegt das neue Album vor, mal schauen bzw. Hören, was uns da aus dem Hause OPOS Records serviert wird…
Nachdem die “Leuchtfeuer von Europa” entfacht wurden, besteht im musikalischen Gefechtsstand Ahnenblut die Aufgabe darin, die “Barrikaden” zu errichten und Stand zu halten. Ja, ein richtig gutes Wortspiel, oder? Wie auch immer, mit zehn neuen Liedern melden sich Ahnenblut zurück an der musikalischen Front und halten an ihrem eingeschlagenen Kurs fest. Harter Rock mit einer guten Ladung Metal, recht verspielt und teils zeimlich melodisch. Ja, doch, dieser Silberling bringt eine ziemlich starke Klangkulisse mit sich und diese lässt die Boxen ordentlich scheppern. Wer Bock auf Musik hat, die stilistisch teilweise in dieselbe Richtung wie Übermensch oder Blutlinie geht, der sollte sich mit diesem Tonträger ruhig einmal beschäftigen. Ahnenblut knüppeln musikalisch ordentlich auf diesen verrückten Zeitgeist ein – sicher, es sind nicht D.S.T., dazu fehlt es hier dann doch an Härte, aber gut, den alten Herren ist eh nicht das Wasser zu reichen, von daher weiter im Text. Ahnenblut verstehen es, mit einer wohl platzierten Dosis an instrumental erzeugter Aggressivität, einen harten Sound abzuliefern. Stellenweise klingt es nach deftigen Blast Beats und tiefen Bass-Lines, die genussvoll im Gehörgang dröhnen. Und in Sachen Tempo wechselt man sich in den Liedern auch gut ab, mal wird die Nummer schnell und mal in etwas reduzierter Geschwindigkeit gespielt.
Es dürfte jetzt wenig überraschend sein, wenn ich sage, dass die Band sich voll und ganz dem politischen Aktivismus verschrieben hat. Es gibt Bands, die haben eine politische Botschaft, in dem einen oder anderen Lied eine klare, ideologische Mitteilung verpackt und es gibt Bands, die sich vom ersten bis zum letzten Ton dem politischen Kampf hingegeben haben. Ahnenblut kann man mit ihrer textlichen Ausrichtung definitiv in letztere Kategorie verstauen. Mit Liedern wie “Der Geist der Väter” oder “In deiner Tafel” stellen Ahnenblut deutlich klar, dass der Anspruch auf ideologische Selbstbehauptung und Ehrerweisung unmittelbar miteinander verbunden sind und Aufgabe und Weg ihrer musikalischen Arbeit symbolisieren. Übrigens, einmal wird der Sänger von Ahnenblut am Mikro von Phil von Flak unterstützt. Ich muss zugeben, ich habe den guten Phil aber während der ersten Runde in der Anlage nicht erkannt. Er liefert hier eine ziemlich tiefe Gesangsart ab, passt zu Ahnenblut, ist aber recht untypisch für ihn selbst. Am Gesang des Sängers hat sich nicht viel geändert, wer die alten Werke kennt, der weiß, was ihn hier erwartet und dabei liefert der gute Herr eine gute Leistung ab. Was ich als Kritikpunkt gerne einbringen möchte, ist meiner Meinung nach die doch irgendwie fehlende Abwechslung im Gesang. Grundsätzlich wird eine gute Arbeit abgeliefert, Shoutin´ light kann man dazu wohl sagen, kann man wirklich hören. Allerdings hätte ich mir zwischendurch gerne etwas gesangliche Abwechslung gewünscht. Vielleicht mal etwas experimentieren und mal was austesten, gerne auch wagen, ich denke, dass dies dem Album sicherlich nicht geschadet hätte.
Nachdem Ahnenblut kurzzeitig fremdgegangen sind, was das Label angeht, ist man mit dem vorliegenden Werk wieder bei OPOS Records gelandet und dort ist man auch gut aufgehoben. Das neue Album macht in Sachen Sound eine wirklich gute Figur, die Scheibe klingt druckvoll und sauber abgemischt. Es gibt das Teil wahlweise als reguläre Edition, im klassischen Jewelcase, und dann noch als limitierte Edition. Diese ist auf 333 Exemplare begrenzt, kommt mit einem Pappschuber und einem Bonuslied, bei diesem Lied steuer Stan von Frontalkraft einen Gastgesang bei. Optisch gefällt mir das Teil sehr gut, hier hat man in Sachen Design wirklich etwas Schickes anfertigen lassen. Im Beiheft findet ihr alle Texte. So denn, ein Album, das sicherlich seine Freunde finden wird, es gibt harten, durchweg politischen Deutschrock mit Metal Elementen geboten. Gerne hätte es stimmlich für meinen Geschmack etwas mehr Abwechslung geben dürfen. Vielleicht beim nächsten Mal. Ahnenblut melden sich technisch stark, in vertrauter und bekannter Art und Weise zurück. Ein Album, das funktioniert und gut klingt!
Titelliste:
01. Jedes Kämpfen
02. Der Geist der Väter
03. Wenn ein Adler
04. Es ist ein Zeichen
05. Falsch nenn´ ich dich
06. Lohnt es sich
07. Barrikade
08. Seine verdammten Ohren
09. In deiner Tafel
10. Brillen, Brillen, gebt uns Brillen
Hörprobe – Ahnenblut – In deiner Tafel:
Bei dem Namen Ahnenblut kann man nur sagen das man blind zugreifen kann wie bei den Vorgängern. Musikalische Gestaltung, Stimme und Texte haben hohes Niveau wie es eben sein muss. Geeignet für jeden Gigi und Division Germaniaanhänger aber auch Neueinsteiger bekommen erst recht höchste Qualität geboten. Wer nach Gutmenschenmanier wegen dem Namen primitive Mord& Totschlagtexte, Partysuff oder es lebe Deutschland und die Fahne erwartet der wird hier bitter enttäuscht. Auch empfhelenswert für jeden Identitären oder patriotischen und historisch interresierten AFDler und deren Anhänger. Also Zugriff heißt der Befehl. mfg