Exklusive Vorabrezension // Exclusive preview
Erscheint demnächst // Coming soon
One Million Lies – S/t + Kurzinterview mit PJ
Midgård Records | CD
Nach zwei Jahren Arbeit steht nun endlich der “Tragic Disaster” Nachfolger in den Startlöchern…
PJ meldet sich mit seiner RAC-Band zurück und dies dann auch gleich mit tatkräftiger, neuer Unterstützung. Bei der zweiten Runde mischt der deutsche Solokünstler Barny mit. Viele dürften ihn kennen, am ehesten durch seine Balladenabende oder auch durch musikalische Projekte wie beispielsweise “Carved in stone“, zusammen mit Ken McLellan (Brutal Attack). Aber zurück zu One Million Lies, mit dem selbst betitelten neuen Album serviert uns der umtriebige Musiker zusammen mit seinen Mitmusikern, zwölf neue Titel. Gesungen wird sowohl in schwedischer Sprache, als auch englischsprachige Lieder sind vertreten. Ich denke das es kein Geheimnis sein dürfte, dass man im schönen Schweden Wert auf hochwertige Strukturen im Liedgut legt. So verhält es sich auch hier, die neuen Songs bieten eine starke Klangkulisse und spannende Arrangements. Es mag durchaus am gemeinsamen Musizieren von Barny und PJ liegen, die sich hier die Gitarre in unterschiedlichen Formen teil bzw. gemeinsam die Gitarren erklingen lassen. Der Fokus liegt hier auf melodischen Rocknummern, wie man es aus Schweden kennt und liebt. Dennoch, einige Metal Elemente lassen sich nicht verschweigen, was dem Gesamtwerk durchaus guttut und nicht überhandnimmt. One Million Lies wurde musikalisch weiterentwickelt, die neue Scheibe klingt gleich noch einmal einen Zacken rockiger und vor allem ausgereifter als wie es noch bei Debütalbum der Fall war.
Thematisch hat die Produktion einen klaren und aussagekräftigen, ideologischen Grundtenor. Das Album thematisiert den europäischen Freiheits- und Überlebenskampf, den Schutz der Kulturen und dem Vermächtnis der Völker. Auch dies dürfte wenig überraschen, immerhin ist die schwedische Musikszene bzw. sind ihre Protagonisten dafür bekannt, dass es hauptsächlich ernsthaft und kritisch, politisch gefestigt zur Sache geht. Das ist es dann auch, was die schwedische Musik immer wieder so beeindruckend wirken und klingen lässt. Ganz gleich ob Rock, Metal oder Balladen. PJ ist sowohl ein begabter Musiker als auch Sänger, dies stellt er erneut unter Beweis und überzeugt durchweg mit diesem Album.
Midgård Records wird das neue Album zeitnah ins Rennen schicken, was hätte klar sein dürfen. Immerhin hat man dort mit One Million Lies einen alt eingesessenen Heimathafen gefunden. Für diese Rezension lag mir ein Promo-Exemplar vor, dieses entspricht der kommenden Veröffentlichung im klassischen Jewelcase. Ob es jetzt noch eine limitierte Edition, vielleicht ein Digi oder dergleichen geben wird, war noch nicht bekannt. Aber selbst wenn es nur bei dem Jewelcase bleibt, bekommt der Sammler und Hörer schwedischer RAC Musik eine schick gestaltete Produktion serviert. Gut, das Artwork stammt von Wolf Project, es steckt also Können in der Arbeit und dies sieht man auch. Im wirklich schicken Beiheft findet ihr alle Texte zum Nachlesen. Technisch braucht der Tonträger sich wahrlich nicht verstecken, der Sound ist druckvoll und klingt sauber abgemischt.
Freunde, da kommt ein richtig schicker Silberling aus dem Hause Midgård Records auf euch zu, sofern ihr mit der sicherlich teils vorhandenen sprachlichen Barriere kein Problem habt. Richtig professioneller Rock mal schön flott und mal etwas langsamer, aber immer schön melodisch. Ein Lied gibt es beim Frontmagazin in voller Länge und dies scheppert ordentlich. Geile Scheibe, vom Anfang bis zum Ende!
Titelliste:
01. Vapen & Vilja
02. Victory of Death
03. Heder ditt blod
04. För forsterlandet
05. Martyr
06. A new tomorrrow
07. All for one
08. Scea förlåt
09. Nordlandvind
10. Revolt *
11. Come out
12. Pardon Europe
* im Original von Fyrdung
Hörprobe – One Million Lies – A new tomorrrow:
Kurzinterview mit PJ zum neuen Studioalbum
Frontmagazin:
Hey PJ, schön mal wieder von dir zu hören, wie geht es dir?
PJ:
Hallo Andi! Danke, dass ich wieder dabei sein darf.
Ich freue mich schon darauf, endlich das neue Album zu veröffentlichen. Alles ist einfach großartig! Der Frühling steht vor der Tür und ich kann den Sommer kaum erwarten.
Frontmagazin:
Inzwischen sind zwei Jahre seit deinen letzten musikalischen Lebenszwichen vergangen. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht?
PJ:
Nun, die Familie hat sich vergrößert. Das hat den Schreibfortschritt verlangsamt. [Anm.d.Red.: Meine aufrichtigsten Glückwünsche zum Nachwuchs!]
Für dieses neue Album habe ich 2 Jahre gebraucht, um es zu schreiben und aufzunehmen. Ich habe in der Mitte des Prozesses sogar ein neues Studio gebaut. Es war schwer zu rocken, wenn die Babys versuchen zu schlafen… also musste Papa in den Caravan umziehen 🙂
Ich habe sogar ein paar Mal versucht, Leadsänger für zwei deutsche Bands zu werden. Eines der Projekte ist noch im Aufbau. Wir haben ein Projekt namens Breach gestartet und 3 Songs mit Doc von “True Notes” aufgenommen. Es wird ein Album geben, aber ich kann euch nicht sagen, wann es soweit sein wird.
Frontmagazin:
Erzähl der Leserschaft doch mal ein wenig zum neuen, selbstbetitelten Album, was darf man erwarten? Welche Themen greift ihr auf bzw. welches Konzept steckt in dem neuen Werk?
PJ:
Diesmal habe ich genau das geschrieben, was ich an dem Tag, an dem ich die Songs geschrieben habe, gerne hören würde. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie das Album klingen sollte.
Das ist der Hauptgrund, warum es ein selbstbetiteltes Album ist. Darum geht es bei One Million Lies, Ich und Nisse beschlossen, Songs auf Schwedisch zu machen. Das haben wir dann auch gemacht.Dann haben wir uns mit Benny von “White Law” in Verbindung gesetzt, der uns ein paar englische Texte gab, um das Album ein bisschen aufzumischen.
Es sind Songs, die schnell und langsam sind. Cleaner Gesang, Chöre und Vollgas. Nicht mehr so viel Riffing. Einfach purer Rock oder Punk.
Frontmagazin:
Eine interessante Fügung hat sich in der Bandbesetzung ergeben. Barny, vielen bekannt als deutscher Solokünstler, ist bei One Million Lies nun dabei. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Wird Barny auch bei We Want War sein musikalisches Können beisteuern?
PJ:
Barny kam uns in den Sinn, als wir über Musiker sprachen, mit denen wir Gigs spielen könnten. Nisse kennt ihn, also war es ziemlich einfach, ihn zu fragen. Wir fingen an zu reden und er ist einfach ein toller Typ und ich wollte, dass er ein vollwertiges Mitglied der Band und des Schreibprozesses wird. Über We Want War… Ich weiß es nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich die volle Kontrolle darüber haben möchte. Das ist der Ort, an dem ich alle meine Gefühle ablege. Meine kleine Therapeutin. Mein erstgeborenes Kind. Aber wenn We Want War jemals live spielt, ist Barny der erste, den ich auf die Bühne bitten werde.
Frontmagazin:
Mir ist aktuell nur die klassische Variante im Jewelcase bekannt, die übrigens vom Design her, sehr schick gestaltet wurde. Wird es das neue Album noch in anderen Varianten geben?
PJ:
Ich glaube, es wird nur ein Jewelcase geben. Es wird etwas Besonderes geben, wenn wir Platin mit den Verkäufen erreicht haben. haha!
Frontmagazin:
Und wie geht es weiter? Nun, wo das zweite One Million Lies Album quasi in den Startlöchern steht, lässt du erst einmal den Start und die kommenden Reaktionen auf dich wirken oder bist du bereits andersweitig schon wieder am arbeiten? Gibt es vielleicht sogar dieses Jahr etwas neues von We Want War?
PJ:
Nun, wir haben einen Song, der auf dem Album sein sollte. Meiner Meinung nach der beste Song. Aber er wird auf einer Sampler-CD zu finden sein, die hoffentlich dieses Jahr von einem deutschen Label veröffentlicht wird. Ich habe ein paar Songs geschrieben, aber bis jetzt nur Demos. Der Plan ist, Barny diesen Sommer zu besuchen und er kommt auch nach Schweden. Wir werden so oft wie möglich zusammen Songs schreiben.
Ich arbeite an dem neuen We Want War Album. Drei Songs sind fertig und acht Texte wurden geschrieben. Es ist ein langer Prozess, deshalb kann ich nicht versprechen, dass es noch dieses Jahr erscheint. Es wird anders sein, sehr atmosphärisch, instrumental und dunkel.
Frontmagazin:
PJ mein Freund, vielen Dankfür dieses kurze Interview. Du kennst es ja, die letzten Zeilen gehören dir, bis zum nächsten Gespräch. Vielen Dank!
PJ:
Danke an alle für die Unterstützung!
Ich hoffe, euch gefällt unser neues Album genauso gut wie uns. Bis zum nächsten Mal. Füttere nicht das Tier, füttere dich selbst!