Old Firm – Ius ad bellum
OPOS Records | CD
Uff, also “Ius ad bellum” ist wirklich mal eine Belastungsprobe für die heimischen Boxen und dies meine ich nicht negativ. Die slowakische Band Old Firm meldet sich mit ihrem fünften Album zurück und ganz ehrlich, das Teil ist einfach nur ein mächtiger metallischer Schlag in die Fresse…
Vier Jahre sind seit dem “Global Predictor” vergangen und in der Zwischenzeit zwar der kranke Zeitgeist in aller Länder nicht untätig. Genug Material haben die Slowaken also sammeln können, um “Ius ad bellum“, so der Titel der neuen Vollscheibe, mit reichlich musikalischen Zündstoff zu füllen. Ja und was am Ende dabei herausgekommen ist, ist ein 10 Titel starkes Brett, dass sich kompromisslos durch das politische Establishment walzt und dies ohne dabei Gnade zu zeigen. Feinster und wütender Death Metal ist auch dieses Mal das musikalische Kampfmittel der Band und sie klingen kräftiger und verspielter denn je. Brachiale Blastbeats und tiefe Bass-Lines geben den Marschbefehl vor und die Leadgitarre verkündet den Sturmangriff. Doch dann auf einmal, wie aus heiterem Himmel, erklingen dermaßen rhythmische Solos, das ist echt eine spannende Abwechslung und verleiht dem Album einen tiefgreifenden Kontrast. Dazu gibt es dann, eben dem tiefen Shouting, einige Passagen im angenehmen Klargesang. Ehrlich, das abgelieferte Material dürfte für Freudensprünge bei allen Freunde der musikalisch harten Gangart sorgen. Neben all den eigenen großartigen Kompositionen und ohne ihre Wurzeln zu vergessen oder zu vernachlässigen, kann Old Firm locker mit Mainstream Bands wie Kataklysm, Dying Fetus oder Napalm Death nennen, vielleicht auch mit einigen Sachen von Six Feet Under. Der Unterschied liegt hier allerdings ganz klar und deutlich im politischen Kern der Texte, denn die Slowaken politisch fest verankert und beziehen klar Stellung. Dabei bekommen die verlogenen Politriegen der Welt ihr Fett weg, es wird zur Verteidigung des eigenen aufgerufen und an die Wichtigkeit des Blutes appelliert und auch die Pandemie dieser Zeit wird besungen.
Keine Frage, mit “Ius ad bellum” bekommen wir zum Jahresende noch einmal musikalisch ein ziemlich mächtiges Brett serviert. Old Firm brauchen sind mittlerweile keine Gedanken mehr machen, dass man sie als Randerscheinung ansieht, den Punkt haben sie schon lange hinter sich gelassen. Mit einer enormen Spielfreude und Professionalität geht die Band an die Arbeit und dies hört man in jedem Lied. Wie schon beim Vorgänger steht auch dieses Mal wieder OPOS Records der Band als Label zur Seite. Dort sind solche Produktionen auch in guten Händen, immerhin versteht man es dort, mit den schweren Kaliber umzugehen und diese angemessen zu produzieren. So auch in diesem Fall. Das neue Album wurde im Digi veröffentlicht und hat eine mehr als ansehnliche, ziemlich düstere Gestaltung verpasst bekommen. Im Beiheft findet ihr die Texte, sowohl auf slowakisch als auch in englischer Übersetzung. Mit “Ius ad bellum” bekommen wir ein musikalisches Metal-Gewitter der politisch unkorrekten Art serviert, schon längst weit entfernt vom belanglosen Untergrundgeklimper und auf derselben Stufe wie ihre Kollegen aus dem Mainstream… Nur ohne Maulkorb. Das Teil ist ein Hörvergnügen für jeden Freund der extremen Klänge. Tipp von uns, so darf es gerne weitergehen. Endgeil!
Titelliste:
01. The Pandemic Of Fear
02. Obsession Of Humanism
03. Defend Your Blood
04. Ius Ad Bellum
05. Winter Storm
06. Airborne Death Squad
07. The Nobel War Prize
08. Adrenochrome Factory
09. A New Better World
10. Global Predictor II
Hörprobe – Old Firm – Obsession Of Humanism: