Devils Reign – Let’s make a deal
Askania Productions | EP
Vinylfreunde und Sammler werden es wohl am ehesten nachvollziehen können, ein EP ist irgendwie immer etwas Spezielles und meiner Meinung nach geben sich einige Bands auf diesen kleinen musikalischen Leckerchen mehr Mühe als anderswo. Sicher, das lässt sich nicht verallgemeinern. Dennoch, mit Devils Reign bekommen wir ein musikalisches Projekt welches sich zum einen und bis auf Weiteres, ausschließlich auf EP Releases fokussiert hat und zum anderen einen verdammt großartigen Beitrag in Sachen internationaler Zusammenarbeit. Devils Reign ist ein Zusammenschluss aus Roy (Final War, Evil Inside u.a.), einigen Jungs von Thumbscrew und Jolly Rogers. Was dabei rauskommt, wenn man diese amerikanisch spanische Einheit ins Studio einsperrt, gibt es in zwei exklusiven Nummern zu hören.
Ganz ehrlich, erwartet hier wer halbherziges Liedgut? Eben, denn wenn sich ein musikalischer Workaholic wie Roy mit den Skins von Thumbscrew und Jolly Rogers zusammen tut, ist im Normalfall ein musikalischer Erfolg garantiert. Auf “Let‘s make a deal” trifft der Punkrock lastige O.C. Sound auf den melodischen Oi! aus Spanien. Vereint man diese musikalischen Einflüsse und Stilrichtungen, erlebt man ein experimentelles und durchaus stark arrangiertes, musikalisches Erlebnis. Die Musik fetzt, an allen Ecken vernimmt man Vibes die einen sofort zum Pogo animieren, mit viel Spielfreude rocken die Gitarrenriffs durch die Struktur der beiden Lieder und hinterlassen einfach nur gute Stimmung. Zum einen drückt der O.C. Sound dem Material seinen Stempel auf, dies ist der Verdienst von Roy und verdammt, ich stehe auf den Sound. Doch damit nicht genug, hier und dort vernimmt man Klangelemente und Rhythmen, die mich musikalisch an Volbeat oder auch Bad Religion erinnern.
Muss es immer bitterernst und durchweg politisch sein? Nein, muss es nicht, zumindest aus unserer redaktionellen Sicht. Devils Reign ist auf seine eigene Art gewiss nicht politisch korrekt, dennoch darf man hier keine Kampfhymnen ist Stil von beispielsweise Final War erwarten. Das ist aber auch nicht der Sinn und Zweck dieser EP, mit der “Let‘s make a deal” gibt es zur kalten Jahreszeit eine Produktion mit ausgereiften Streetpunk, vielleicht sogar ein Schuss Skatepunk (?!), und einer ordentlichen Dosis Oi!, dazu gesellt sich der Sound des O.C. der durch Roy seinen wesentlichen Bestandteil der Musik bildet. Da darf sich Askania Productions glücklich schätzen, diese EP ist produktionstechnisch ein Hingucker, alleine schon durch dieses Dirty Thrash Artwork. Doch auch der Umfang kann sich sehen lassen und so manches Label darf da gerne mal eine Scheibe von abschneiden. Neben einer klassischen Kastentasche gibt es noch ein Beiblatt mit beiden Texten, natürlich passend und gelungen gestaltet. Außerdem gibt es noch ein Miniposter, feine Sache. Es ist eine Produktion, die mit ziemlich viel Leidenschaft ins Leben gerufen wurde und dies auf allen Ebenen. Askania Productions hat hier wieder einmal bewiesen, dass weniger manchmal eben doch mehr sein kann, im Bezug auf die Musik. Aus alleine diesem Grund ist “Let‘s make a deal” eine echte Bereicherung auf der internationalen Spielwiese der politisch unkorrekten Musikindustrie. Ich freue mich schon jetzt auf weiteres Material von Devils Reign, wenn man an dem eingeschlagenen Kurs festhält, kann es nur mit Erfolg enden. Eine kleine Produktion die durch ihre musikalische Kraft, Abwechslung und Leidenschaft ein echter Ausbrecher aus bewehrten Bahnen ist und größer ist, als zu Anfang angenommen. Absolute Kaufempfehlung der Frontmagazin Redax!
Limitierung:
170x rot/orange marmoriertes Vinyl
169x schwarz/rotes Vinyl
155x grün/schwarz Vinyl
Titelliste:
Seite A
01. Faustian Bargain
Seite B
02. Curtain Call
Hörprobenausschnitt – Devils Reign – Curtain Call: