Grenadier 3 – Banner
Gjallarhorn Klangschmiede | CD
Nachdem “Fortress Germania“, der zweite Teil der “Grenadier“ Reihe erfolgreich seinen Weg in die heimischen Anlagen gefunden hatte, war nur eine Frage der Zeit bis der Nachfolger kommen würde. Nach fast zwei Jahren waren die Arbeiten an dem Nachfolger abgeschlossen und fertig produziert liegt uns nun “Banner“ vor. Erneut hat sich ein hörbares Ensemble eingefunden, elf Lieder eingesungen und für die Ewigkeit festgehalten.
Ein kurzer Blick auf die beteiligten Interpreten und man wird schnell zwei Dinge feststellen. Zum einen wird recht schnell klar, dass sich auch an dem dritten Teil, der eine oder andere Workaholic der deutschen Rechtsrockszene beteiligt hat. Leider muss man aber auch nach dem ersten Durchhören feststellen, das es Scott von Fortress, der bekanntlich als Mitbegründer des “Grenadier”-Projekt gilt, leider nicht möglich war, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Ziemlich schade, war Scott durch seine unverkennbare Stimme doch der passende Kontrast zu den restlichen, meist deutschen Mitwirkenden. Hat man diesen Umstand akzeptiert, kann man sich richtig auf das Material einlassen – es bleibt ja auch nichts anderes übrig.
Musikalisch ist das Teil um einiges sauberer und druckvoller, als wie es beim Vorgänger der Fall war. Das Material klingt in seiner Gesamtheit viel angenehmer, die Lieder klingen flüssiger gespielt. Verantwortlich für das musikalische Rahmenprogramm ist Phil, Frontmann der Band Flak. Auch hat man hier in Sachen Studioarbeit mit mehr Feingefühl gearbeitet. Stellt man den Vorgänger und das aktuelle Werk im direkten Vergleich, so machen sich sofort Unterschiede deutlich. Der wohl größte Unterschied ist dann im Klang zu vernehmen, man merkt deutlich, wie viel Druck dem Vorgänger dann doch fehlt. Beim “Banner“ Album hat man sich mehr Zeit gelassen, feiner und detaillierter im Studio gearbeitet. Der Arbeitsaufwand zahlt sich auch, das Resultat ist nämlich ein ziemlich starkes Ergebnis. Mal härter und mal weniger, immer mit guten melodischen Parts verfeinert, so klingt dieser spannende Mix aus Metal und Rechtsrock.
Textlich hält man das Level vom Vorgänger, gute, durchdachte Texte, die thematisch überwiegend aktuelle politische und soziale Problemen behandeln. Das war auch schon beim vorherigen Album der Fall. Also alles keine große Überraschung, es ist das eingetreten, was jeder interessierte Hörer erwartet hat; ein klarer, politischer Stellungsbezug wird in den elf Liedern vollzogen. Wenn es in seiner Gesamtheit nicht unbedingt notwendig ist, da die komplette Titelliste ein Hörvergnügen erzeugt, so stechen doch einige der gemeinschaftlichen Arbeiten in ihrem Kontrast zueinander, stark hervor. Beispielsweise das Lied “Leitmotiv der Ehre“, in dem sich Phil von Flak und der Sänger von Blitzkrieg abwechseln. Ein Lied, welches historische Ereignisse um den Ersten Weltkrieg behandelt. Lyrisch durchdacht und wortgewandt, harmoniert hier der brachiale Gesang der Blitzkrieg-Stimme, mit der klaren harmonischen Stimme von Phil. “Aufgeklärte Hölle“ ist ein weiterer Titel mit einem starken gesanglichen Kontrastverhältnis und einem mehr als durchdachten Lyrischen Endergebnis. Das Lied beschäftigt sich mit der degenerativen Machenschaft, die vor mehreren Jahrzehnten ihren Anfang nahm und sich den Genozid der Völker Europas zur Aufgabe gemacht hat. Oder das Lied “Ven(n)eration!“, eines von den wenigen fremdsprachigen Liedern auf dieser Scheibe. Bei diesem teilen sich Phil und der Flatlander den Gesang und beschäftigen sich mit Handeln und Wirken von Dominique Venner, einem geistigen Vordenker der französischen Rechten, der im Jahr 2013 in der Kathedrale Notre-Dame de Paris, Suizid in der er Suizid beging. Dies sind nur drei Beispiele der großartigen Lieder dieser Scheibe, wie schon den Vorgänger, so muss man auch den dritten Teil in seiner Gesamtheit verinnerlichen und genießen. Erst dann kommt es so wirklich zur Geltung.
Die Gjallarhorn Klangschmiede ist auch in der dritten Runde für das Werk mitverantwortlich. Für die Gestaltung war dieses Mal der Flatlander verantwortlich und dieser hat ein echt schickes Design abgeliefert. Neben einer normalen Edition im klassischen Jewel Case, gibt es eine limitierte Holzbox. Diese Sammleredition ist auf dreihundert dreiunddreißig Exemplare begrenzt und dürfte ausverkauft sein. Wer hier oder dort einige Probleme mit der Verständlichkeit der Texte hat, dem leistet das Beiheft Abhilfe. Alle Texte sind abgedruckt. Mit “Banner“ gab eine Produktion, die mich wirklich positiv überrascht hat, das Material ist abwechslungsreich, textlich durchdacht und hochwertig produziert. Starkes Gemeinschaftswerk mit beeindruckender Beteiligung. Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen von Scott von Fortress. Ansonsten ein wirklich gelungene Produktion zum Jahresende, die sich von Anfang bis zum Ende lohnt!
Titelliste:
01. Heidnischer Psalm (Sturmwehr & Blitzkrieg)
02. Schlageter Wut (Heiliger Krieg & Ethos)
03. Je Suis Pack (Endstufe & Blutbanner)
04. Ven(n)eration! (Flak & Flatlander)
05. Helden der Reconquista (Sturmwehr & Häretiker)
06. Leitmotiv der Ehre (Blitzkrieg & Flak)
07. Phalanx (Green Arrows & Flatlander)
08. Partyszene (Endstufe & Ethos)
09. Aufgeklärte Hölle (Häretiker & Blutbanner)
10. Fanal der DDR (Blitzkrieg & Heiliger Krieg)
11. Der letzte Kuss (Flak & Flatlander)
Hörprobenmix – Grenadier 3:
Das ist die einzige Scheibe, die ich noch besser fand als Front 776, zumindestens bekomme ich “Aufgeklärte Hölle”, “Ven(n)eration”, “Schlageter Wut” und “Leitmotiv der Ehre” kaum noch aus dem Kopf. Es ist aber schade, dass viele nicht wissen was Grenadier ist. Die Grenadier 2 CD war auch sehr gut, aber die 3 ist noch viel besser, vorallem da diesmal keine schlechten Sänger dabei waren, das war bei Grenadier 2 in dem Trutzlied der Fall.
Musikalisch ist die erste Grenadier eine eigene Klasse für sich, so daß der zweite Teil tatsächlich ziemlich abfiel. Mit Teil 3 geht es wieder nach oben, wobei ich mich der Rezension des Frontmagazins anschließen kann. Einziger Mangel ist meiner Meinung nach die Abmischung der Stimmen, diese treten für meinen Geschmack zu weit in den Hintergrund. Ansonsten Daumen hoch.