UltRACockS – Rock against Crybabies
Oldschool Records | CD
UltRACockS, ein musikalisches Haudruff aus dem True Aggression Umfeld das auf Konsequenz setzt, energisch und angriffslustig. Doch fangen wir erst einmal an, musikalisch bekommen wir flotten Rechtsrock mit einigen Punk-Elementen geboten. Stilistisch erinnert es vereinzelt an True Aggression, doch sollte und darf es nicht mitderen eigentlicher Musik vergleichen. Warum? Nun, das Material geht spielerisch wesentlich härter und dirkter in die Gehörgänge, der melodische Anteil wurde hier hörbar reduziert. Dafür nehmen die Musiker mal gepflegt Anlauf und hauen der Hörerschaft den Bass dermaßen in die Fresse, dass es nur so scheppert. Damit wären wir nämlich auch bei dem Punkt, der mir bereits nach der ersten Nummer aufgefallen ist und der mich begeisterte; Das Teil hat einen richtig satten und druckvollen Klang. “Rock against Crybabies” ist mal eine anständige Belastungsprobe für die heimische Anlage, ziemlich geil.
Thematisch beschäftigt man sich auf “Rock against Crybabies” sozialkritischen Themen. Die Republik bekommt eine klare Ansage und auch sonst nimmt man kein Blatt vor dem Mund. Man rechnet mit so manchem Ungleichgewicht in Deutschland ab und gibt ohne viel drum herum, seinen Senf dazu ab. Einmal covert man sich gewissermaßen selbst mit dem Lied “Europe awake!”. Mein persönlicher Favorit dieser Scheibe ist “Wollen wir nur zusehen?”, eine eingedeutschte Version von einem Skrewdriver Klassiker. Wir bekommen hier nun nicht die textliche Revolution geboten, dafür aber klare und deutliche Ansangen. Es wird eben nicht um den heißen Brei gequatsch aber auch nicht in aufgesetzter Möchtegern-Edelsprache schwadroniert. Hin und wieder habe ich das Gefühl, dass man den Öddi von MPU u.a., hört. Kann mich aber auch täuschen. Wie dem auch sei, einfach mal musikalisch direkt und ehrlich in die Fresse rotzen, das machen UltRACockS.
We are Skins, we are hools, we are bootsboys, we´re not tools. In our hearts, in our souls, there´s a flame called Rock´n´Roll!
– There´s a flame –
Die Produktion aus dem Hause Oldschool Records besticht vor allem durch den bereits genannten, großartigen Klang. Das Album scheppert unglaublich kraftvoll durch die Boxen und lässt den Putz von der Wand kommen. So macht das Spaß, da hat man sich Mühe im Studio gegeben. Optisch hat man über die Jahre bei Oldschool Records ja einen gewissen Standard und Stil entwickelt mit dem man überzeugt. Das Teil ist schick gestaltet, im Beiheft sind die Texte abgedruckt. “Rock against Crybabies” ist ein ehrliches Album, sozialkritisch und direkt. Wer mal wieder Lust auf druckvollen Skinrock hat, der sollte dieses Werk mal antesten. Der pesönliche Geschmack entscheidet am Ende, ist man eher den balladesken Tönen oder den brachialen Hard- und Metalcore Klängen zugeneigt und hat darin sein Seelenheil gefunden, dann ist dieses Teil sicherlich uninteressant. Einen subkulturellen Grundtenor hält dieses Werk inne, dies sollte man allerdings bereits durch die Ankündigung in Erfahrung gebracht haben und nun los, lasst die Boxen tanzen!
Titelliste:
01. Intro
02. Heiliger Auftrag
03. Mein Traum
04. Rock against Crybabies
05. Europe awake! *
06. Keine Knechte
07. I hate people
08. Im Ernstfall
09. Es ist an uns
10. Wollen wir nur zusehen? **
11. Gib nicht auf!
12. There´s a flame
13. Das Licht geht aus
* im Original von True Aggression
** im Original von Skrewdriver
Hörprobe – UltRACockS – Keine Knechte:
Kommt bei mir nicht richtig durch ! Der Sound ist zwar top aber irgendwie fehlen die großen Knaller, und eh man sich versieht, ist die Scheibe schon zu Ende. Klingt für mich 1:1 nach TRUE AGGRESSION, wobei mir deren Alben besser gefallen haben, viele Songs hatten mehr Biss. Ehrlich Leute, das hier ist nur ein Abklatsch, war nicht nötig, oder ? Dann besser etwas mehr Zeit nehmen und `ne geile neue T.A. raushauen.
Texte sind okay, beziehen sich auf das Elend im Deutschland des Jahres 2020 ! 2 Songs sind auf englisch, wobei das immer ein schmaler Grad ist, wenn man nicht 100%ig der englischen Grammatik mächtig ist.
Artwork ist gewohnt gut, aber nicht außergewöhnlich (12-seit. Booklet, alle Texte, sonst nix).
Kommt mir irgendwie vor wie ein Schnellschuss, dennoch ganz sicher keine üble Pladde.