Ethos – Zeitgeist
Gjallarhorn Klangschmiede | CD
Aller Anfang ist schwer und ganz ehrlich, ich weiß wirklich nicht so recht, wie ich diese Rezension beginnen soll? Wie dem auch sei, irgendwie muss es ja losgehen.. Bei der Gjallarhorn Klangschmiede ist man mit den Beschreibungen und Werbetexten seiner eigenen Produktionen ja immer ziemlich ehrlich und lobt nicht alles in den Himmel. Bei Ethos scheint dies allerdings etwas anders zu sein, dort hat das Erstlingswerk scheinbar für ordentlich Begeisterung gesorgt…
Eines wird bereits mit dem ersten Lied klar, auf “Zeitgeist” geht es in die Vollen. Musikalisch bekommt ein ziemlich hartes und teils dennoch melodisches Metalalbum geboten. Harte Riffs und ein wütendes Schlagzeug peitschen sich wie entfesselte Moster durch die zehn Lieder der Scheibe. Ich möchte behaupten, das ich stellenweise Black Metal Elemente raus höre, etappenweise klingt es sehr stark danach. Beispielsweise sei der Anfang von dem Lied “Eiszeit” genannt, da glühen die Fingerkuppen. Das Teil hat ordentlich Dampf unter dem Kessel. doch wer glaubt, dass der Silberling durchweg nur die harte Schine fährt, der wird zum Ende hin überrascht. Zum letzten Drittel wendet sich das Blatt ein wenig und das Tempo wird etwas zurückgefahren, es wird rockiger, gar vereinzelt balladesk. An musikalischer Abwechslung geizt es dem Tonträger nicht und wird somit auch nicht langweilig. “Zeitgeist” stellt die heimische Anlage auf eine Belastungsprobe, das Album taugt wunderbar zur Zerlegung der heimischen Boxen.
Thematisch ist das Teil durchweg politisch und dies auf hohen Niveau. Beim verfassen der Texte hat man sich durchaus Gedanken gemacht, man wird schnell feststellen, das hier nicht mit den üblichen Pamphleten um sich gemeckert wird. Der politische Kampf zieht sich wie ein roter Faden durch das Liedgut dieser CD und lässt auch in diesem Fall, diese Scheibe nicht langweilig werden. Der Gesang wird mehrstimmig vorgetragen, hauptsächlich aber im tiefen Gegröle. Als Gastsänger hat man sich Phil von Flak mit ins Boot geholt. Was nahe liegt, entstammt Ethos aus dem Umfeld.
“Zeitgeist” ist eine spannende und wütende Scheibe, ein politischer Faustschlag ins Zentrum dieser kranken Zeit. Die Gjallarhorn Klangschmiede darf zurecht stolz auf diesen Tonträger sein, musikalisch ist das Teil durchaus stark strukturiert. Auch klangtechnisch braucht sich dieses Werk nicht verstecken, das Teil ist klar und ziemlich druckvoll. Optisch gefällt mir die Produktion allerdings nicht, da hätte ich mir was besseres gewünscht. Sieht leider etwas lieblos aus, sehr schade. Der Tonträger hätte durchaus etwas besseres verdient. Für die Sammler gibt es außerdem noch ein Digi, dieses ist auf fünfhundert Stück limitiert. Freunde der härteren Gangart, des brachialen und doch teils melodischen Politmetals sollten sich “Zeitgeist” unbedingt mal anhören, ein Fehlkauf ist hier ausgeschlossen!
Titelliste:
01. 100 Jahre
02. Eiszeit
03. Replacement Migration
04. Jung, Deutsch, Ordenszeichen
05. Schachmatt
06. Der Sonne entgegen
07. Boehmerjenny
08. Eine Mutter weint
09. Grablied
10. Reinkarnation
Hörprobe – Ethos – Replacement Migration:
Hallo!
Also Handnummeriert ist das Digi nicht 😉
Das Album hat mich beim ersten Hören nicht überzeugt, aber im Nachgang über Kopfhörern ist es doch echt gut. Besonders das Lied SCHACHMATT. Ich finde teilweise die Aussprache etwas seltsam vom Sänger. Aber würde das Album auch als gut bewerten, leider ist die Aufmachung wirklich mager.
Glückwunsch an GKS UND ETHOS.
Sei gegrüßt,
i.O., danke für die Info. Haben das Digi nicht vorliegen und letzter Informationsstand war, dass es handschriftlich nummeriert werden sollte!
Beste Grüße
Dein Frontmagazin
Ich finde es großartig, sucht seinesgleichen. Und das bei einem Debüt! Das schaffen die allerwenigsten. Das Digi finde ich optisch ganz in Ordnung, die normale CD kenne ich nicht 😉 Auch an der Aussprache finde ich nichts seltsames. Sauber gespielt, schön viel Druck, melodisch abwechslungsreich. Ich denke auch wir können GKS und Ethos zum gelungenen Debüt gratulieren.
Für mich war es leider ein Fehlkauf!Aber falls noch jemand das Digipack sucht? Ich würde meines tauschen gegen eine andere CD.
Gruß
Bin noch nicht ganz schlüssig was ich zur CD sagen soll. Gut, aber der Werbetext ließ irgendwie mehr erhoffen. Vielleicht ist es auch eine CD die erst nach mehrfachen Hören seine Stärke zeigt. Die Aufmachung ist jedenfalls nix. Einmal „lost places“ fotografiert und für das Layout verbaut. Schrecklich! Dafür gibt es dicken Abzug. Und dann keine Nummerierung und wieder so ein lustloses, einfach Digi! Da muss für den Sammler echt mehr kommen!
Also ich finde die Scheibe echt nicht gut. Kann sie mir kaum bis zum ande anhören und versteh garnicht warum dafür so ein Aufriss gemacht wird?
Ganz starkes Album, ein Meisterwerk.
Mal eine Frage sind die Liedtexte in der normalen Version Im Helft enthalten ?
Sei gegrüßt,
ja, sind im Beiheft abgedruckt.
Beste Grüße
Dein Frontmagazin
Na super vielen Dank.
Sound- und instrumententechnisch ein solides Album, Texte zeitweise zu prosaisch, zu gewollt lyrisch, Abzüge gibt`s für das miserable Artwork (Texte sind kaum zu lesen, schwarze Schrift auf dunklem Grund, geht GAR nicht, Leute), Cover lässt auf katastrophale Indierock-Grütze schliessen, kommt zum Glück ganz anders: Musik kommt zunächst etwas sperrig daher, beim 3. oder 4. Hören öffnet sich das Album aber plötzlich und entfaltet irgendwie seinen Reiz. Ganz sicher kein Kandidat für die Scheibe des Jahres aber hier kann man bedenkenlos zuschlagen, moderner Rechtsrock der härteren Sorte, leicht kantig, geizt aber auch nicht mit der einen oder anderen feinen Melodiepassage (“schachmatt”, “boehmer jenny”), mit einer Stimme zwischen Klargesang und Gegrowle, reiht sich zwischen Heureka, Überzeugungstäter und Inmitten von Ruinen ein, Note “2 minus minus ” für mich !
Ganz ehrlich… CD rein und Dauerschleife….. Mein CD Spieler wird die Scheibe hassen weil sie bei mir im Dauerlauf durchrennt. Diese Scheibe sucht seines gleichen. Textlich und musikalisch unschlagbar. Für mich einer Favoriten für die CD des Jahres 2020!!