Fortress – Brothers of the Storm
Front Records | CD
Unfassbar, fast zwanzig Jahre (!) mussten vergehen bis uns das Vergnügen zu Teil werden sollte, eine neue Vollscheibe der australischen Ausnahmekünstler von Frotress in den Händen halten zu dürfen und diese durch die Boxen erklingen zu lassen. Nun ist es endlich wieder soweit, ein Sturm zieht aus dem fernen Australien nach Europa…
Mal ehrlich, gibt es da draußen eigentlich jemanden der glaubt, das dieses Werk auch nur ansatzweise schlecht sein könnte? Ich weiß, mit dieser Frage lässt sich bereits zu Beginn schon erahnen was wir von diesem Silberling halten. Dies dürfte aber auch von Anfang an klar gewesen sein, diese Klänge muss man einfach mögen und genießen, anders kann es einfach nicht gehen. Wer sich ein wenig mit internationaler RAC Musik beschäftigt und fremdspachigen Texten nicht abgeneigt ist, der wird unweigerlich irgendwann auf den Namen Scott McGuinness stoßen und folglich mit der Musik von Fortress in Kontakt kommen. Die australische Band formierte sich im Jahr 1991 und galt lange Zeit neben Burtal Attack als einiziger, wirklich legitimer Nachfolger von den legendären Skrewdriver. Dies lag von Anfang an, an der unglaublichen Gesangskunst die Scott beherrscht und mit welcher er international für Aufsehen und Begeisterung sorgt(e). Den großen Durchbruch gelang der Truppe wohl mit dem 1996er Werk “Into Legend” welches seinerzeit bei Resistance Records veröffentlicht wurde und damit dann auch den Stilwechsel von flotten RAC-Klängen zur Metal Mucke vollzog. Seit dieser Zeit haben die Australier die Bühnen in verschiedenen Teilen des Erdballs gerockt und waren stetig dabei sich weiterzuentwickeln und dies nicht nur als Fortress. Richtig, ein Projekt darf einfach nicht unerwähnt bleiben und das wäre “Ravens Wing – Through the looking glass”. Auch wenn es sich hier um Fortress handelt, mit diesem genialen Projekt – hier klicken um unsere Rezension zu dem Projekt zu lesen – hatte man selbst die “unpolitisch” Musikpresse überzeugen können. Wenngleich dieses Werk auch Fluch und Segen war und noch immer ist. Warum? Ganz einfach, dieses Projekt wird noch immer gerne als Maßstab genommen, sowohl für die musikalische Arbeit der Australier als auch im speziellen wegen der Gesangsleistung von Scott…
Wir springen ins Jahr aktuelle Kalenderjahr (2018) und nach mehrjähriger Auszeit melden sich Fortress nun endlich mit einer neuen Vollscheibe zurück. Die Erwartungen waren selbstverständlich groß was “Brothers of the Storm” betrifft, so der Titel der neuen Scheibe. Alle besorgen Seelen kann ich an dieser Stelle aber beruhigen, trotz Auszeit haben es die Australier nicht verlernt und wissen noch immer wie man einwanfreie, ideologisch gefestigte Musik abliefert. Der Silberling ist von Anfang an ein echtes Brett, ein geniales Gitarrenriff jagt das nächte. Emotionale, ruhige und wuchtige, schmetternde Klänge treffen auf Scotts unverkennbarer Stimme. Das Teil knüpft genau dort an, wo man mit der letzten Vollscheibe aufgehört hatte. Das Highlight der elf neuen Titel stellt für mich zweifelsohne das Lied “Odin with us” da, wo sich Scott den Gesang mit einer wunderbar klingenden Dame teilt. Ich bin begeistert und fasziniert zugleich, begeistert von diesen genialen, abwechslungszeichen Klängen und fasziniert davon, dass nach all den Jahren nicht die Flamme erloschen ist. Fortress leben und dafür kann man nur dankbar sein.
Wie vor einigen Wochen das neue Album von Blutlinie als bis dato beste, deutschsprachige Produktion bewertet wurde, so gilt dies für “Brothers of the Storm” als fremdsprachige, internationale Produktion. Das Teil ist bis jetzt mit Abstand die beste Scheibe die uns aus dem Ausland serviert wurde. Genialer Klang, geniale Lieder und ein Stimme die man unter tausenden Kehlen immer wiederkennen wird. Da darf sich Front Records mit recht einmal selbst auf die Schulter klopfen und stolz auf diese Produktion sein, hier passt endlich mal wieder alles. Satter Klang, geile Aufmachung und alles andere als monotone Klänge. Leute, greift zur neuen Scheibe der Australier und habt Spaß, bereuen werdet ihr es definitiv nicht!
Titelliste:
01. Cross the Bridge to far
02. Brothers of the Storm
03. The cold Light of Day
04. Odin with us
05. The Wolf Age
06. Life´s a Struggle
07. Like a Hammer
08. Under the Black Sun
09. A Life without Liberty
10. Fear of no return
11. Defend Europe
Hörprobe – Fortress – Odin with us:
Wie unterschiedlich doch die Geschmäcker sind.
Während aus dem Autor ein Fanboy spricht, ziehe ich die Stimme und die Stimmung auf den Klassikern, dem Gejaule hier deutlich vor.
Und die hochgelobte Produktion, kann man auch als übeproduziert beschreiben…