Act of Violence – Alte Liebe rostet nicht
Freiheitsrock | CD
Man, man, die Post war mal wieder richtig NICHT pünktlich, daher kommt erst jetzt unsere Rezension zum neuen Act of Violence Silberling. Zugegeben, etwas Sorge kam bei mir schon auf als es so langsam aber sicher in Richtung der Fertigstellung von dem neuen Act of Violence Album ging. Warum? Ganz einfach, haben die Rechtsrocker doch mit W**** V**** F****** ein echtes Brett abgeliefert und dieses zu übertreffen sollte erst einmal geschafft werden. Als dann die ersten Eindrücke in Form der bekannten Studiotagebücher erklangen, war bei mir diese Sorge schon fast wieder verflogen. Die ersten Eindrücke waren äußerst positiv ausgefallen. Leute, als dann allerdings die ersten musikalischen Ausschnitte des fertigen Materials durch meine Boxen donnerten, gab es für mich kein Halten mehr. Es war höchste Zeit, das „Alte Liebe rostet nicht“ in meine Anlage wandern müsse…
Nun melden sich Act of Violence endlich zurück, nach gut und gerne ein Jahr in der Produktion, dreht die vierte Vollscheibe der Rechtsrocker nun ihre Runden in meiner Anlage. Das AoV musikalisch was auf dem Kasten haben, dass wissen wir ja nun nicht erst seit kurzer Zeit. Kontinuierlich haben sich die Jungs nach oben gearbeitet und lieferten stetig allerfeinsten Rechtsrock ab, ehrlich, direkt und auch mal lustig. Mit diesem Silberling können sich AoV nun auch noch „Mut zu neuen Wegen“ auf die Fahne schreiben. Im Zeichen der Weiterentwicklung haben uns die Musiker mit „Alte Liebe rostet nicht“ ein echtes Hörvergnügen angefertigt. Einmal mehr haben Act of Violence ihre ganz eigene, musikalische Welt geschaffen und dabei Melodie, Freiheitsdrang, Kampfbereitschaft und Liebe zu einer musikalischen Symbiose verschmelzen lassen. Dabei hat man eines bereits mit dem Intro klargestellt, hier wurde höchster Wert auf Qualität gelegt, ohne dabei Kompromisse mit dem „Das klappt vielleicht nicht“, eingegangen zu sein. Verspielte, rhythmische Gitarrenklänge, drückende Bassmelodien und ein wunderbar wuchtig klingendes Schlagwerk, all dies repräsentieren Act of Violence anno 2017. Neben hochwertigen, eigenen Stücken hat man sich auch zu einigen Coverversionen entschieden, selbstverständlich im hauseigenen Gewand. An dieser Stelle darf man ruhig und gerne mal die beiden Versionen von „Echt Extrem“, von 08/15 und „Verdammt ich lieb´ dich“, von Matthias Reim nennen. Mut zum außergewöhnlichen.
Thematisch blieben sich AoV selbst treu und haben systemkritisch und seriös wütend, in durchdachter und gelungener Art und Weise natürlich, ihre Texte verfasst. So sind Nummern wie „Der Freiheit eine Gasse“, „Radikaldemokraten“ oder das Titellied „Alte Liebe rostet nicht“ niveauvolle Kampflieder, für Körper und Geist. Act of Violence haben es einmal mehr geschafft, wieder überzeugen die Politrocker auf ein Neues und haben sich dazu noch selbst übertroffen. So muss rechtspolitische Rockmusik in heutiger Zeit klingen, alter, traditioneller Geist im modernen, musikalischen Gewand gehüllt. Großartig.
Das neue Album erblickt(e) über Freiheitsrock das Licht der Welt. Das junge Label, welches im Vertrieb von Oldschool Records unterstützt wird, hat sich dabei einiges einfallen lassen. Nicht nur das Mudhater hier eine geniale Gestaltung abgeliefert hat, nein man hat sich auch noch was einfallen lassen bei der limitierten Hochglanzbox. USB Stick, Tischkalender, Duftbäumchen, Aufkleber und einer Limitierung von 500 Stück, das erfreut die Jäger und Sammler. Man kann ohne Problem behaupten, dass uns Act of Violence mit „Alte Liebe rostet nicht“ eine der besten Rockscheiben in diesem Jahr serviert haben. Grandiose Musikbeiträge, durchdachte, hochwertige Texte und ein scharfer, wacher (Kampf)Geist der sich in jeder einzelnen Zeile wiederfinden lässt. All dies findet man auf dem vierten Langspieler der Politrocker von Act of Violence. Dieser Tonträger gehört in jede Sammlung, ohne Wenn und Aber. Pflichtprogramm, gehört schon jetzt zu den Highlights 2017!
Titelliste:
01. Intro
02. Frei statt bunt
03. Alte Liebe rostet nicht
04. Wie ein kühner Adler
05. Ein Weg entsteht
06. Echt Extrem *
07. Dieses Leben
08. Stand tall **
09. Verdammt ich lieb´dich ***
10. Der Freiheit eine Gasse
11. Alsterstaat ****
12. Diesmal nicht
13. Radikaldemokraten
14. Tag der Erhebung
* Im Original von 08/15
** Im Original von White Wolf
*** Im Original von Matthias Reim
**** Im Original von Monsters of Liedermaching
Act of Violence – Radikaldemokraten – Hörprobe: